Die Überreste des Wohnhauses der Villa hatten Studenten der Vor- und Frühgeschichte bereits bei einer ersten Grabungskampagne in Jahr 2011in Bliesdalheim entdeckt: In einem Schutthügel in der Flur »Ober den Heizwiesen« fanden sie Reste bemalter Wände und Terrazzofußböden. In diesem Jahr stießen die angehenden Altertumswissenschaftler auf eine Badewanne, die aus gebrannten Tonplatten und Formziegeln gemauert war und halbkreisförmig an eine Innenwand des Gebäudes angebaut worden war. Alle Boden- und Wandfugen der Wanne sind mit Zement abgedichtet, der – anders als Kalkmörtel – auch unter Wasser dauerhaft erhärtet. Vor der Wanne entdeckten die Studenten einen Graben. »Durch diesen Graben verlief eine Leitung aus ausgehöhlten Baumstämmen, die die Villa mit Frischwasser versorgte«, erklärt Professor Rudolf Echt, der die Abteilung für Vor- und Frühgeschichte der Fachrichtung Altertumswissenschaften leitet. »Die hölzernen Rohre, so genannte Deicheln, sind zwar längst vergangen, doch wir haben die eisernen Deichelringe, mit denen die Rohre verbunden waren, gefunden. Sie standen noch aufrecht in dem Graben.«
Auch die beiden anschließenden Räume konnten die Studenten bei ihrer Lehrgrabung freilegen. Sie wurden mit einer Fußbodenheizung beheizt, wie sie von zahlreichen Siedlungsplätzen bekannt ist: Der Fußboden des beheizbaren Raumes »schwebt« auf einer Konstruktion aus regelmäßig verteilten kleinen Pfeilern, die aus runden oder quadratischen Ziegelplatten bestehen. In den so geschaffenen Hohlraum unter dem Fußboden wurde heiße Luft geleitet, die anschließend durch Hohlziegel (Tubuli) entlang der Wände in kleine Kamine abgeführt wurde. Im Schutt dieser Räume fanden sich außer zerbrochenen Fußbodenplatten auch zahlreiche Hohlziegel-Fragmente.
In der Flur »Ober den Heizwiesen« in Bliesdalheim war bereits im 19. Jahrhundert Mauerwerk eines römischen Bades aufgedeckt worden, was auf einen Villenstandort schließen ließ. Diese Fundstelle ist allerdings nicht mehr zu lokalisieren. Erst nach einer geomagnetischen Erkundung im Jahr 2010 zeichnete sich ab, wo das zugehörige Wohnhaus der Villa gestanden hatte. Diese Stelle wurde nun zum zweiten Mal im Rahmen einer Lehrgrabung erforscht.
Noch unklar ist, wie die Römer den Zement herstellten, mit dem die Badewanne abgedichtet wurde. Bei der Beantwortung dieser Frage sollen die Chemiker der Saar-Uni helfen. In Italien wurde Vulkanasche von den Phlegräischen Feldern als Zuschlag zum gelöschten Kalk verwendet.