»Unsere Analysen von Fischresten aus archäologischen Ausgrabungsstätten deuten darauf hin, dass schon damals Meerbrassen im großen Stil aus Ägypten nach Israel als Nahrungsmittel importiert wurden«, sagt Prof. Dr. Andreas Pack, der die Studie zusammen mit Dr. Guy Sisma-Ventura an der Universität Göttingen leitete. Die aus Ägypten importierten Meerbrassen unterscheiden sich sowohl hinsichtlich der Größe als auch hinsichtlich der Verhältnisse der Sauerstoffisotope von solchen Tieren, die an der Küste Israels gefangen wurden. Aus den Häufigkeiten der Sauerstoffisotope in den Fischresten können die Forscherinnen und Forscher auf deren Lebensraum schließen.
Die importierten Fische stammten aus der vor der ägyptischen Küste liegenden Bardawil-Lagune. Diese hat sich vor etwa 4000 Jahren mit dem Meeresspiegel-Anstieg am Ende der letzten Eiszeit gebildet. Es ist eine Flachwasser-Lagune, in der Salzgehalt und Wassertemperatur über denen des umgebenden Mittelmeeres liegen. Die Bardawil-Lagune wird bis heute intensiv befischt. »Unsere Untersuchungen zeigen, dass auch der Handel von Grundnahrungsmitteln über weite Entfernungen bereits früh ausgebildet war, und dass möglicherweise bereits vor 3500 Jahren gezielt marine Aquakultur betrieben wurde und die Lagune zur Fischzucht genutzt wurde, ähnlich wie es heute noch der Fall ist.«, so Mitautor Prof. Dr. Thomas Tütken von der Universität Mainz.
Die Ergebnisse der Studie sind in der Fachzeitschrift Scientific Reports erschienen.
Publikation
Tooth oxygen isotopes reveal Late Bronze Age origin of Mediterranean fish aquaculture and trade
Scientific Reports (2018). 20.09.2018
DOI: 10.1038/s41598-018-32468-1