Besonders bedeutsam war die Entdeckung eines Friedhofs der ausgehenden Slawenzeit (11.–12. Jh. n. Chr.) auf der Ribbecker Ausgrabungsstätte. Auf ca. 300 m² zeigten sich Gruben von mindestens 36 Körpergräbern. In den Gräbern lagen Erwachsene, Jugendliche und Kleinkinder. Die Grabgruben sind überwiegend West-Ost ausgerichtet, was bereits darauf hinwies, dass hier Slawen ihre letzte Ruhe fanden. Inzwischen konnten zwei der Gräber komplett untersucht werden. Eines davon enthielt als Beigabe ein typisches slawisches Tongefäß des 11. Jahrhunderts.
Slawische Gräber wurden – im Vergleich zu den Siedlungen – bisher nur sehr selten entdeckt und zudem sind die meist älteren Grabungen nach heutigen Gesichtspunkten oft unzureichend dokumentiert. Größere Friedhöfe wie der jetzt entdeckte sind ohnehin die Ausnahme. Dazu kommt, dass der Friedhof vermutlich über einen längeren Zeitraum in Benutzung war, da sich einige der Gräber überschneiden.
Es besteht nun die seltene Möglichkeit, die meist beigabenarmen Bestattungen jener Zeit mit modernen Methoden fachgerecht zu dokumentieren und im Anschluss an die Grabung in weiteren Untersuchungen u.a. Aussagen zur Bevölkerungsstruktur, zum Gesundheitszustand und zum Sterbealter der in Ribbeck bestatteten Personen treffen zu können.
Die auf dem Grabungsareal entdeckten Verhüttungsöfen aus dem 1.-2. Jahrhundert n.Chr. sind bisher im Landkreis Havelland kaum nachgewiesen. Derartige Schachtöfen, heute als „Typ Tyklaty“ klassifiziert, dienten der Eisenverhüttung und wurden an der Wand einer tiefen Arbeitsgrube errichtet, die Luftzufuhr erfolgte über einen Blasebalg.
Die Grabungsfläche liegt in der Nähe des Schlosses Ribbeck, auf der der Landkreis Havelland einen neuen Parkplatz für das Schloss anlegen lassen möchte. Da auf dem Gelände bereits Fundplätze bekannt waren, begannen Mitte Juni unter der Leitung des Brandenburgischen Landesamts für Denkmalpflege die archäologische Dokumentationen im Vorfeld der Bautätigkeiten.