Auf Einladung des Lehrstuhls für Semitische Philologie und Islamwissenschaft weilen vom 25.-27. Mai über 30 Wissenschaftler aus zahlreichen arabischen, west- und osteuropäischen Ländern in Jena, um die jüngsten archäologischen Ausgrabungen in den Oasen von Marib, Sirwah und anderen antiken Stätten im Land der Königin von Saba auszuwerten.
Der Jenaer Lehrstuhl ist der einzige in Deutschland an dem das antike Südarabien erforscht wird. Seit 1990 beteiligt sich Prof. Dr. Norbert Nebes an den Grabungen des Deutschen Archäologischen Instituts (DAI) im Jemen, mit Schwerpunkt in den Ruinen der Städte Marib und Sirwah. Sämtliche schriftlichen Zeugnisse landen zur Entzifferung auf dem Tisch des Spezialisten für semitische Philologie der Uni Jena.
"In den vergangenen zwei Jahren haben die Grabungsteams weitere spannende Zeugnisse der frühen Hochkulturen freigelegt", berichtet Prof. Nebes. Allein 40 neue Inschriften, viele auf Bronze, wurden in Sirwah geborgen und werden nun in Jena bearbeitet. "Die Schriften geben u. a. Einblicke in die alltägliche Kultpraxis", berichtet Nebes. So finden sich z. B. Angaben darüber, dass es üblich war, zur Geburt eines Kindes im Tempel eine Statuette zu stiften. Doch auch über das Rechts- und Wirtschaftsleben in der Zeit zwischen 800 v. Chr. bis 600 n. Chr. können Aussagen getroffen werden.
Neben Textdokumenten befassen sich die Vorträge auf der Tagung auch mit antiker Technologie und Wasserwirtschaft, Bauforschung und Numismatik.
Das Tagungsprogramm findet sich im Internet unter:
http://www2.uni-jena.de/philosophie/iskvo/RS_9.htm
Quelle: Uni Jena