Nach der Einführung durch Prof. Rudolf Echt und dem Grußwort von Universitätspräsident Volker Linneweber beleuchtet Prof. Heinrich Schlange-Schöningen unter dem Motto "Die Goten und Skandinavien" Rolf Hachmanns Bedeutung für die Alte Geschichte. Mit "Rolf Hachmann und der Kessel von Gundestrup" illustriert Rudolf Echt ein methodisches Exempel, und Dr. Barbara Ames-Adler erinnert an Rolf Hachmann als akademischen Lehrer. Schließlich bietet der mit mehreren Ehrendoktorwürden ausgezeichnete emeritierte Professor für Altes Testament an der Philipps-Universität Marburg, Otto Kaiser, mit seinem persönlichen Porträt Rolf Hachmanns "einen Blick hinter den Vorhang".
Am 19. Juni 1917 in Hamburg geboren, folgte Rolf Hachmann nach der Promotion und Habilitation an der Universität seiner Heimatstadt 1959 dem Ruf der Universität des Saarlandes und hatte von 1959 bis 1986 den Saarbrücker Lehrstuhl für Vor- und Frühgeschichte inne. Mit seinem Namen verbinden sich die methodisch wegweisenden Grabungen auf dem Siedlungshügel (Tell) Kāmid el-Lōz im Libanon und die von ihm zusammen mit Jan Lichardus und Alexander Fol initiierten Ausgrabungen um das südostbulgarische Dorf Drama.
Hervorgetreten mit weltweit beachteten Arbeiten zur Archäologie und Geschichte der Germanen, erarbeitete er auch herausragende Studien zur europäischen Bronzezeit. Die Publikation der Grabungsergebnisse von Kāmid el-Lōz besorgte er in bislang 24 Bänden in der 1964 von ihm selbst und Walter Schmitthenner gegründeten Reihe "Saarbrücker Beiträge zur Altertumskunde". Darin ist als 87. Band im März 2012 seine letzte monographische Publikation "Kāmid el-Lōz 20. Die Keilschriftbriefe und der Horizont von el-Amarna" erschienen.
Von ihm angeregt und betreut, verfassten viele seiner Schüler Dissertationen über Themen der saarländischen Vor- und Frühgeschichte. Der Verstorbene hatte außerdem vielfältige Aufgaben in der universitären Selbstverwaltung übernommen und agierte unter anderem 1962/63 als Dekan der Philosophischen Fakultät. Vom Wintersemester 1973/74 bis zum Sommersemester 1975 leitete er als Prodekan den Fachbereich "Kunst- und Altertumswissenschaften" der Universität des Saarlandes. Er war ordentliches Mitglied des Deutschen Archäologischen Instituts und Ehrenmitglied der Rumänischen Akademie der Wissenschaften.