Neben Infoveranstaltungen, Diskussionsrunden und Arbeitsgruppen wurden auch Stadtführungen angeboten, z. B. zum Isis-Tempel oder zur Kirche St. Johannis in Mainz sowie Exkursionen wie etwa zur Georgskapelle nach Heidesheim, zur Kaiserpfalz in Ingelheim, zur Römervilla in Bad Kreuznach und zur Klosterruine Disibodenberg.
"Der letzte große Kongress der Archäologen war 2014 in Berlin", erinnerte Prof. Dr. Alfried Wieczorek, Vizepräsident des Deutschen Verbands für Archäologie (DVA) und Vorsitzender des West- und Süddeutschen Verbandes für Altertumsforschung (WSVA) auf der Pressekonferenz, "umso wichtiger ist angesichts der großen Zeitspanne einerseits der gelebte wissenschaftliche Diskurs wie auch die Kontaktpflege und das Netzwerken untereinander."
"Aktuell stehen wir angesichts vieler finanzieller Engpässe vor großen Herausforderungen.", ergänzte Dr. Jasper von Richthofen, Vorsitzender des Mittel- und Ostdeutschen Verbandes für Altertumsforschung (MOVA). "Das macht die Bedeutung dieses Archäologiekongresses deutlich und wir müssen uns zugleich immer wieder neu mit der Frage beschäftigen, welche Rolle die archäologische Wissenschaft für die Gesellschaft spielen kann."
In den unterschiedlichen Arbeitsgruppen diskutierten Expertinnen und Experten über Themen wie etwa die Vielfalt der Geschlechter, Migration und aktuelle Forschungsergebnisse oder über das Schwerpunktthema des diesjährigen Kongresses: "Archäologie und Identität". "Angesichts der Zerstörungen von kulturellem Erbe in den letzten Jahren wird der Kulturgutschutz aktuell viel diskutiert und auch die umfassenden Migrationsbewegungen stellen uns vor neue Herausforderungen", so Prof. Dr. Alfried Wieczorek.
Ein weiteres aktuelles Thema waren "prekäre Beschäftigungsverhältnisse" in der Archäologie. Dabei geht es unter anderem um problematische Zeitverträge und unverhältnismäßige Entlohnung. "Für den wissenschaftlichen Nachwuchs ist diese Situation zunehmend untragbar und sie bedroht auch die Qualität der Arbeit in der Denkmalpflege", so Prof. Dr. Claus von Carnap Bornheim, Vorsitzender Nordwestdeutschen Verbandes für Altertumsforschung, auf der Pressekonferenz zu Beginn des Kongresses. "Wir werden die Thematik daher intensiv im Laufe des Archäologiekongresses mit allen Beteiligten diskutieren."
Der 9. Deutsche Archäologiekongress des Deutschen Verbandes für Archäologie und der Deutschen Altertumsverbände wurde veranstaltet für den Deutschen Verband für Archäologie vom West- und Süddeutschen Verband für Altertumsforschung in Kooperation mit dem Mittel- und Ostdeutschen Verband für Altertumsforschung. Kooperiert wurde dabei in Mainz mit der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz und seinen Direktionen Landesmuseum Mainz und Landesarchäologie, Außenstelle Mainz. Weitere Kooperationspartner und Tagungsorte sind das Römisch-Germanische Zentralmuseum, das Institut für Altertumswissenschaften, Vor- und Frühgeschichtliche Archäologie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und der Deutschen Archäologen-Verband.