OpenInfRA ist ein gemeinsames Forschungsprojekt der BTU Cottbus–Senftenberg sowie der Fakultät Geoinformation der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) Dresden. Die Projektleitung liegt bei der Brandenburgischen Technischen Universität, wo die Lehrstühle Vermessungskunde sowie Datenbank- und Informationssysteme und darüber hinaus der Lehrstuhl für Baugeschichte in die Forschungen eingebunden sind. Weitere Kooperationspartner sind das Deutsche Archäologische Institut (DAI), der Lehrstuhl für Computergestützte Modellierung und Simulation der TU München sowie das Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD, Abteilung Geoinformationsmanagement.
Im Rahmen des seit Juni 2011 durch die DFG geförderten Projektes wird ein webbasiertes Informationssystem zur Dokumentation und Publikation archäologischer Forschungsprojekte entwickelt und für die archäologischen Fächer und für die Bauforschung frei zur Verfügung gestellt.
OpenInfRA soll sowohl von Projekten an Universitäten, Museen, Akademien und anderen Institutionen im Inland als auch von ausländischen Kooperationspartnern genutzt werden können. Projekt- und disziplinübergreifende Analysen räumlicher, zeitlicher und kulturhistorischer Zusammenhänge werden durch OpenInfRA in erheblichem Maße vereinfacht und die Bearbeitung komplexer Forschungsfragen besser als bisher unterstützt. Durch die Bereitstellung umfangreicher Recherchefunktionen sowie die Einbindung externer Ressourcen und Applikationen wird ein hohes Maß an Interoperabilität angestrebt. Neue Funktionen zur Verarbeitung, Analyse und Präsentation von 3D-Geometrien werden entwickelt, um räumliche Zusammenhänge durch die Integration webbasierter GIS-Funktionalitäten besser darstellen zu können. In der baugeschichtlich-archäologischen Forschung soll OpenInfRA eine zentrale Komponente in einem Arbeitsprozess einnehmen, durch den eine umfassende und langfristige Dokumentation von Primärdaten sichergestellt wird. Damit versteht sich OpenInfRA als Initiative zur qualitativen Verbesserung der archäologischen Forschung, sowohl in Deutschland als auch im Ausland. Es soll über die Infrastruktur des DAI bzw. eines Kompetenzzentrums als virtuelle Forschungsumgebung interessierten Forschern frei zur Verfügung gestellt werden.
Mit der bewilligten zweiten Förderphase können die bisher erarbeiteten Konzepte und Anforderungen an das System in eine konkrete Anwendung überführt und der Wissenschaft zur Verfügung gestellt werden. Die Forschungs- und Entwicklungsarbeiten hierfür werden auch weiterhin in einer interdisziplinären Zusammenarbeit zwischen Archäologen, Informatikern, Geodäten und Bauforschern fortgeführt.