. Über 100 Referenten aus dem In- und Ausland und insgesamt rund 1000 Teilnehmer werden erwartet. Veranstalter sind der Verband Deutscher Kunsthistoriker und die Bonner Universität.
Der Kongresstitel "Zeitgenossenschaft als Herausforderung" zielt im Kern auf das Spannungsfeld zwischen Zeitgebundenheit und Zeitgenossenschaft und fordert dazu auf, den aktuellen Denk- und Handlungsraum zu nutzen. Denn die Kunsthistoriker handeln, wenn sie an der Vergegenwärtigung des Wissens über die Werke arbeiten, in der Gegenwart und sind ihr auch verantwortlich. Dies wird in der Auseinandersetzung mit zeitgenössischen Werken besonders deutlich, die noch zur Bewertung anstehen. Die Sektionen "Kunstgeschichte der Moderne - Moderne Kunstgeschichte" und "Bauten der 1960er Jahre - veraltet aber noch nicht historisch?" werden sicher Kontroversen austragen.
Stoff für Kontroversen steckt auch im Plenum ""universalia sunt in re" - Sammlungen als kritische Masse". Wenn Sammlungen Abbilder eines Weltverständnisses sind - erben wir dann die Objekte in einer vorbestimmten Interpretationsbindung? Die Sektion "Renaissance in Europa" betrachtet die Modernisierung der Gesellschaften und Künste in einer Zeit, in der Künstler ihre Zeitgenossenschaft zu thematisieren begannen. Und die Sektion "Kein Epitaph" zeigt, daß die vernachlässigte Byzanzforschung keineswegs untergegangen ist und weder ihren Gegenstand - die Kunst des frühen Christentums und Ost-Roms - noch ihre Fragestellung nach ihrer spezifischen Bildlichkeit eingebüßt hat.
Das Rahmenprogramm des Kongresses bietet neben einem Stadtrundgang durch Bonn Exkursionen zu umliegenden kunst- und bauhistorischen Sehenswürdigkeiten, einen Empfang im Bonner Rathaus und den Besuch der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland. Ferner wird der Deubner-Preis für aktuelle kunsthistorische Forschung wieder vergeben, und es tagt die Mitgliederversammlung des Verbands Deutscher Kunsthistoriker e.V. In einer der Kongressbegleitenden Verlagsausstellung präsentieren Fachverlage ihr Programm.
Der Ablauf der Veranstaltung ist auf der Homepage des Verbandes abrufbar (http://www.kunsthistorikertag.de).