Als universal gebildeter Gelehrter legte er den Grundstein für seine Karriere in Rom. 14 Jahre verbrachte er ab 1782 als Forscher und Fremdenführer in dieser Stadt, die damals der Treffpunkt der europäischen Elite war. Während dieser Zeit eignete er sich ein profundes Wissen über die dortigen modernen und antiken Kunstdenkmäler an, das ihm später sehr zu gute kam.
In Folge der Napoleonischen Kriege zog Hirt 1796 nach Berlin um. Seine Karriere in Preußen begann rasant. Kurz nach seiner Ankunft nahm man ihn offiziell in die gelehrten und künstlerischen Kreise der Stadt auf, ernannte ihn zum Mitglied der Akademie der Künste und der Akademie der Wissenschaften. In der Folgezeit war er war an der Gründung des Museums, der Bauakademie und der Universität beteiligt. Ebenso wie an der Kunstakademie hatte er an letzteren beiden jahrzehntelang ein Professorenamt inne und wirkte auch als Privatlehrer für die Königsfamilie. Seine in Rom autodidaktisch erworbene Denkmälerkenntnis wurde in Berlin von niemandem übertroffen. Bis an sein Lebensende, Hirt starb am 29. Juni 1837, hat er publizistisch gewirkt. Er war als Mitglied in zahlreichen Vereinen und Vereinigungen tätig.
Zu seiner Zeit galt Hirt als berühmter und einflussreicher Gelehrter. Erst in seinem letzten Lebensjahrzehnt musste er erleben, dass eine jüngere Generation von Wissenschaftlern seine systematisch-kritische Methode und universale Denkweise in Frage stellte. Dabei baute diese Generation sehr wohl auf den Diskursen auf, die Hirt und andere Begründer in der Frühzeit der Kunstwissenschaften entwickelt hatten, bevor deren disziplinäre Formen festgelegt waren.
Bereits 2001 wurden an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften eine Tagung zu Aloys Hirt veranstaltet und 2004 die Ergebnisse in einem Tagungs-Band vorgelegt. Damals wurde der lange zu Unrecht vergessene Wissenschafter und 'Kulturmanager' wiederentdeckt. Eine umfangreiche Forschungstätigkeit zu seiner Biographie und vor allem zu seinem maßgeblichen Wirken in Berlin wurde dadurch erst angeregt. Diese soll in einer weiteren Publikation im Jubiläumsjahr 2009 veröffentlicht werden.