Kommentare zum Eintrag
Beitrag über Birgit Brandau und Hartmut Schickert "Hethiter - Die unbekannte Weltmacht" (Piper Verlag), Noam Chomsky "Wirtschaft und Gewalt" (zuKlampen! Verlag ), Werner Cohn "Partners in Hate" (Avukah Press) und den Ausstellungskatalog "Die Hethiter und ihr Reich" (Theiss Verlag) von Walter Kuhl (vom 5.3.2002 für Radio Darmstadt). Sprache: deutsch
multikulti hethitisch
Der Beitrag scheint mir etwas zeitgeistig angehaucht. Eine Herrscherschicht (wenn es eine war) die ihre eigene Sprache beibehält, kann sicher nicht als
"assimiliert" gelten. Die ethnischen Gruppen waren an sich unbedingt real, was sich u.a. in den Sprachen ausdrückt. Eine Muttersprache kommt irgendwoher und bleibt nicht folgenlos. Aber Ethnien hatten offensichtlich nicht die gleiche Bedeutung, die ihnen im Zeitalter des (Post-) Nationalismus beigemessen wurde/wird. Die Kritik an den thematischen Lücken im Ausstellungskatalog scheint mir weitgehend angemessen, ich würde zudem das weitgehende Fehlen der materiellen Kultur bemängeln (z.B. Anbau, Vieh, Jagdtiere, Nahrungsverarbeitung, Textiles, Metallurgie usw.) Bis auf Architektur wird nichts eingehend behandelt. Trotzdem ist der Katalog noch sehr informativ. Eine vertiefende Fortsetzung ist allerdings zu wünschen.
Kommentar von: Hans-Peter Geissen, Koblenz, Okt 20 2003 12:00AM