Zwölf weitere Stätten auf der UNESCO-Welterbeliste
Den Welterbetitel erhielten darüber hinaus Stätten wie der Kangchendzönga-Nationalpark im Herzen des Himalaya-Gebirges in Nordindien, das Ensemble der Moderne im brasilianischen Pampulha oder die Fossilien-Fundstätte "Mistaken Point" in Kanada. Erstmals auf der Welterbeliste vertreten ist der Inselstaat Antigua und Barbuda mit der Marinewerft "Nelson's Dockyard". Am 15. Juli hatte das Welterbekomitee bereits neun Stätten in die Welterbeliste eingeschrieben. Insgesamt wurden in diesem Jahr damit 21 neue Welterbestätten aufgenommen. Die aus archäologischer Sicht neuen UNESCO-Welterbestätten sind:
Antigua und Barbuda: Marinewerft "Nelson's Dockyard" und zugehörige archäologische Stätten auf Antigua
Die Marinewerft "Nelson's Dockyard" besteht aus mehreren von einer Festungsmauer umschlossenen Hafengebäuden und -anlagen der georgianischen Epoche. Die natürliche Umgebung dieses Teils der Insel Antigua bot seinerzeit mit seinen tiefen von Bergland umgebenen Buchten Schutz vor Stürmen und eine günstige Lage für Reparatur- und Instandhaltungsarbeiten an Schiffen. Der Bau der Werft Ende des 18. Jahrhunderts durch die britische Marine war damals nur durch den wesentlichen Beitrag afrikanischer Arbeiter möglich. Ziel der Anlage war es, die Interessen der Besitzer der Zuckerrohrplantagen in einer Zeit zu schützen, in der die europäischen Nationen miteinander um die Kontrolle der östlichen Karibik rivalisierten.
Irak: Marschland "Al-Ahwar" im Südirak – Schutzgebiet der Artenvielfalt und Reliktlandschaft mesopotamischer Städte
Al-Ahwar vereint Kultur- und Naturerbe. In die Welterbeliste wurden drei archäologische Stätten und vier Marschgebiete im Süden des Landes aufgenommen. Die archäologischen Städte Ur und Uruk sowie die Ausgrabungsstätte Tell Eridu sind Überreste sumerischer Städte und Siedlungen, die in Südmesopotamien zwischen dem vierten und dritten Jahrtausend v. Chr. im Sumpfdelta von Euphrat und Tigris entstanden. Das Marschland Al-Ahwar im Südirak umfasst Sumpfregionen, die als einzigartig gelten, denn sie bilden eines der größten Binnendeltas weltweit in einer extrem heißen und trockenen Umgebung.
Tschad: Natur- und Kulturlandschaft des Ennedi-Massivs
Das Ennedi-Massiv im Tschad ist ein riesiger Sandsteinkomplex inmitten der Sahara. Die Region hat große Bedeutung für die geowissenschaftliche Forschung. Zugleich ist Ennedi eine bedeutende Fundstelle von prähistorischen Felsbildern aus der frühen Eisenzeit, der Periode der ersten Jäger und Sammler. Die Gravuren zeigen Männer mit Lanze und Schild, der typischen Ausrüstung der Eisenzeit. Neuere Malereien zeigen gepanzerte Pferde und Reiter. Die Gravuren und Malereien sind aufgrund ihrer Fülle, ihrer zeitlichen Kontinuität und ihres guten Erhaltungszustand eine reiche archäologische Quelle.
RSS-Feeds @ Archäologie Online
- Nachrichten
- Videos
- Podcasts