Vasallentyrann oder Friedensfürst: Erste "Herodeskonferenz" an der Universität Bochum
Zur Klärung beitragen will die erste Bochumer Herodeskonferenz unter dem Titel "König Herodes und Rom - Vasallentyrann oder Friedensfürst" am Freitag, den 28. April 2006. Veranstaltet von Prof. Dr. Linda-Marie Günther, Fakultät für Geschichtswissenschaft der RUB, treffen sich Referenten verschiedener Disziplinen aus ganz Deutschland in Bochum.
Das an sich "antike" Thema der Tagung sei aktueller denn je, so Prof. Linda-Marie Günther: "Geht es doch beim Herrschaftsgebiet des Herodes um eine auch heute virulente Krisenzone. Für die Zeit des Herodes diskutieren wir, inwieweit eine Supermacht - Rom - durch kulturelle Dominanz einen stabilen Frieden bewirkt hat, oder ob diese Interpretation falsch ist und die "Pax" nur Probleme an anderer Stelle aufgerissen hat."
Nicht nur die extrem tendenziösen Überlieferungen über den König von Judäa erschweren eine Bewertung seiner Konsolidierungsleistungen, sondern auch dem Zeitgeist geschuldete Vorstellungen über die Vereinbarkeit von Autonomie und Vasallenstatus. Somit stellt Judäa unter König Herodes (40-4 v. Chr.) letztlich ein historisches Exempel dar für Möglichkeiten und Grenzen, eine Krisenregion an neue Machtverhältnisse und Machthaber anzupassen.
Die Referentinnen und Referenten der Tagung kommen aus ganz Deutschland und forschen in verschiedenen Fachdisziplinen, zum Beispiel Archäologie, Geschichte, Judaistik oder Religionsgeschichte über das antike Judäa und das Zeitalter des Kaisers Augustus. "Die Tagung dient dem Ziel, die fachübergreifende Debatte zu intensivieren", sagt Prof. Linda-Marie Günther.
„König Herodes und Rom - Vasallentyrann oder Friedensfürst"
Freitag, 28. April 2006
9 bis 16 Uhr
Dekanatssitzungssaal GA 5/29)
Universität Bochum
Veranstaltung öffentlich
Das ausführliche Programm der Tagung steht im Internet unter
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