Universität Tübingen erhält Zentrum für Burgenforschung

Die Universität Tübingen hat die Einrichtung eines Burgenforschungszentrums beschlossen. Das Land Baden-Württemberg stellt hierfür die Anschubfinanzierung. In Kooperation mit dem Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart wird das Zentrum dann auch Grabungen durchführen. Viele Burgen sind noch gänzlich unerforscht oder noch nicht im Gelände dokumentiert.

Tübingen Lithographie

"Burgen hatten nicht nur in der Vergangenheit eine wichtige Funktion – sie wirken bis in die Gegenwart identitätsstiftend: als Bauwerke des Erinnerns, als Ausflugs- und Sehnsuchtsorte", sagte Professorin Dr. Dr. h.c. (Dōshisha) Karla Pollmann, Rektorin der Universität Tübingen. Das Burgenforschungszentrum bündelt die bisherigen Arbeiten der Universität Tübingen, die vor allem am Lehrstuhl für Archäologie des Mittelalters von Professorin Dr. Natascha Mehler und in enger Kooperation mit dem Institut für Geschichtliche Landeskunde und Historische Hilfswissenschaften entstanden.

"Burgen waren nicht nur Verteidigungsbauten. Sie waren weit sichtbare Zeichen des Adels und Symbol seiner territorialen und politischen Macht. Sie waren auch wirtschaftlich bedeutend oder dienten als Zollstationen. Die umgebende Landschaft gehörte zu einer Burg und muss mit in die Forschung einbezogen werden", sagte Natascha Mehler, die Leiterin des Burgenforschungszentrums. "Und viele Burgen mussten der Bevölkerung Schutzraum vor Angriffen bieten."

Die Anschubfinanzierung beträgt 80.000 Euro über zwei Jahre und kommt aus dem Haushalt des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg. Das Burgenforschungszentrum wird auf dieser Finanzierung aufbauend weitere Drittmittel in den kommenden Jahren einwerben, um dauerhaft arbeiten zu können.

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