Umfragen zur Bürger-Archäologie und zur beruflichen Zufriedenheit in der Archäologie

Gerade laufen gleichzeitig zwei Umfragen, die sich an Archäologinnen und Archäologen richten - genauer gesagt an alle Menschen, die beruflich in diesem Bereich tätig sind. In einer im Rahmen eines Dissertationsprojektes durchgeführten Befragung geht es darum, wie sich die Hauptberuflichen zum Thema »Citizen Science« positionieren. Die andere Umfrage wird von der Deutschen Gesellschaft für Ur- und Frühgeschichte (DGUF) durchgeführt und soll dazu dienen, Problemfelder dieses Berufs bzw. die Zufriedenheit mit dem Job zu ermitteln.

Umfrage
Foto: Tumisu / Pixabay

Die Befragung der Doktorandin Katharina Moeller zum Thema Bürgerbeteiligung / Citizen Sciene in der Archäologie läuft noch bis Ende Juli:

Bürgerbeteiligung in der Archäologie - Die Sichtweise deutscher ArchäologInnen

Für meine Doktorarbeit an der Universität Bangor (Großbritannien) untersuche ich das Thema Bürgerbeteiligung in der Archäologie in Deutschland und Großbritannien. Hierzu führe ich Umfragen durch, um die Einstellung professioneller ArchäologInnen zum Thema Bürgerbeteiligung sowie die Herausforderungen, denen ArchäologInnen gegenüberstehen, wenn sie mit der Öffentlichkeit (d. h. interessierten Personen ohne einschlägigen Studienabschluss) zusammenarbeiten, besser bewerten zu können.

Nach der Durchführung der Umfrage in Großbritannien möchte ich nun die Sichtweise deutscher ArchäologInnen untersuchen, um die erhobenen Daten in meiner Doktorarbeit miteinander vergleichen zu können. Wenn Sie als ArchäologIn in Deutschland arbeiten, würden es mich freuen, wenn Sie sich etwas Zeit nehmen könnten, um an meiner Umfrage teilzunehmen.

Die Beantwortung der Umfrage (https://www.surveymonkey.co.uk/r/WQ9S3KW) ist bis zum 29. Juli 2019, 23:59 Uhr (MESZ) möglich und dauert ca. 10-15 Minuten. Die gesammelten Daten sind anonym und werden im Einklang mit der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) erhoben. Es ist nicht möglich, Sie anhand Ihrer Antworten zu identifizieren.

Falls Sie Fragen zu dieser Umfrage oder meinem Doktorarbeitsprojekt haben, können Sie mich jederzeit per E-Mail (k.moeller@bangor.ac.uk) kontaktieren.

Katharina Moeller

Etwas länger, nämlich noch bis zum 15. Oktober, kann man sich an der Umfrage der DGUF beteiligen - sie will in der Befragung ermitteln, wo den deutschen ArchäologInnen der Schuh drückt:

Evaluation Beruf Archäologie (EvaBA): Umfrage zur beruflichen Situation in der deutschen Archäologie

Wie geht es den in der Archäologie Tätigen? Die Antworten schwanken zwischen »es gibt keine Probleme« und »es gibt kein Prekariat und keine Armut« über »wenigstens ist man in dem Job glücklich« bis hin zu »man hat keine Chance«. Die DGUF will mit Hilfe der Gemeinschaft aller in Deutschland tätigen Archäologinnen und Archäologen Behauptungen und Vermutungen durch Daten und Fakten ersetzen. Nur dann können Verbesserungen da geschehen, wo sie auch gebraucht werden. Nur dann können jenseits eines unverhältnismäßigen Alarmismus zuverlässig die gut funktionierenden Bereiche der archäologischen Arbeitswelt identifiziert werden, über die man sich derzeit keine Sorgen machen sollte. Nur so können jene Bereiche benannt werden, wo nachgesteuert werden sollte.

Die Befragung der DGUF wendet sich an Alle, die in der Archäologie gänzlich oder teilweise berufstätig sind und dafür auch bezahlt werden. Neben den fest Etablierten wendet sie sich auch an wiss. Hilfskräfte, an Doktoranden und an Post-Docs sowie Volontäre. An Alle, die nach einer Unterbrechung wieder in der Archäologie arbeiten wollen. An Alle, die eine normalerweise eindeutig zu bezahlende Tätigkeit aus der Not heraus unbezahlt (oder ALG-subventioniert) tun müssen, z.B. die Nachbearbeitung von Funden. An alle Berufstätigen, die zwar keine ausgebildeten Archäologen sind, aber ihren Lebensunterhalt teilweise oder gänzlich aus der Archäologie heraus generieren, z. B. häufig für die Archäologie arbeitende Anthropologen, Archäozoologen, Vermittler und Pädagogen etc. 

Mit »Archäologie« sind alle Archäologien gemeint: Ur- und Frühgeschichte, Klassische Archäologie, Provinzialrömische Archäologie, Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit, Christliche Archäologie usw. 

Die Initiatoren bitten alle Kollegen und Kolleginnen, die zu den genannten Gruppierungen gehören, herzlich um Ihre Beteiligung an der Umfrage! – und sehr gerne auch um Weitergabe in den eigenen Netzwerken. Denn je mehr Archäologinnen und Archäologen teilnehmen, desto belastbarer und aussagekräftiger werden die Ergebnisse sein. Nach der Beendigung der Umfrage am 15.10. wird sie wissenschaftlich ausgewertet und publiziert. Über die Ergebnisse wird u. a. im kostenlosen DGUF-Newsletter informiert werden.

Weitere Erläuterungen zur Umfrage finden sich hier: https://www.dguf.de/evaba.html
Die Umfrage selbst findet sich hier: https://www.soscisurvey.de/BerufArchaeologie/
Die ersten einhundertfünfzig Mitmachenden haben für das Ausfüllen 35 min plus/minus 11 min gebraucht (Mittelwert, Standardabweichung).

Diane Scherzler, Frank Siegmund

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