Über die Grabungen in Hattusa, der Hauptstadt der Hethiter

 

Vor 100 Jahren begannen deutsche Wissenschaftler in Zentralanatolien mit der Ausgrabung von Hattusa, der Hauptstadt der Hethiter. Die rund 30.000 Keilschrifttafeln, die dort seitdem gefunden wurden, haben das Geschichtsbild der Späten Bronzezeit in Vorderasien wesentlich mitbestimmt. Bei einer Tagung an der Uni Würzburg liefern nun mehrere Ausgräber aus erster Hand Informationen über aktuelle Ergebnisse.

 

Mehr als 200 Teilnehmer haben sich schon angemeldet, um den 23 Vorträgen von Wissenschaftlern aus acht Ländern zu lauschen und sich an den Diskussionen zu beteiligen. Bei der Tagung handelt es sich um das VI. Internationale Colloquium der Deutschen Orient-Gesellschaft, das in Zusammenarbeit mit dem Würzburger Lehrstuhl für Altorientalistik organisiert wird. Es findet von Mittwoch bis Freitag, 22. bis 24. März, im Toscanasaal der Residenz und in der Alten Universität statt. Sein Titel: "Hattusa-Boghazköy - das Hethiterreich im Spannungsfeld des Alten Orients".

Die Hauptstadt der Hethiter liegt im Herzen Anatoliens, rund 150 Kilometer östlich von Ankara und am Nordrand der Landschaft Kappadokien. Dort herrschten die Großkönige zwischen 1650/1600 und 1200 vor Christi Geburt über weite Teile Kleinasiens und Syriens. Neben Ägypten und Assyrien/Babylonien waren die Hethiter die dritte Großmacht des Alten Orients.

Die ausgegrabenen und restaurierten Überreste von Hattusa sind heute als archäologisches Freilichtmuseum zugänglich. Der Ort wurde in die UNESCO-Liste des Weltkulturerbes aufgenommen. Die Keilschrifttafel-Archive aus Hattusa, die sich in Museen in Ankara und Istanbul befinden, stehen zudem in der UNESCO-Liste "Memory of the World".

 

Weitere Informationen:

http://www.altorientalistik.uni-wuerzburg.de

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