Tagung zu neuen Erkenntnissen über das Coixtlahuaca-Tal
Die Ergebnisse sollen in die Neupräsentation eines zentralen Dokumentes dieser Epoche, dem Lienzo Seler II, im geplanten "Humboldt Forum" des neuen Berliner Stadtschlosses einfließen. Zurzeit ist das über vier mal vier Meter große Baumwolltuch, das vor 1556 entstand, noch im Dahlemer Ethnologischen Museum zu sehen.
Den Eröffnungsvortrag hält der Kurator und Archäologe John Pohl von der University of California at Los Angeles. Neben seiner wissenschaftlichen Tätigkeit hat Pohl zahlreiche Ausstellungen zur Kunst der indigenen amerikanischen Bevölkerung in renommierten Museen in den USA gestaltet und an populären Publikationen zu diesem Thema mitgewirkt.
Der Ortsname Coixtlahuaca leitet sich aus dem aztekischen Wort Coaixtlahuacan ab. Es bedeutet "Schlangenebene". Dieser Ort ist das Zentrum des gleichnamigen Tals im mexikanischen Bundesstaat Oaxaca. Bislang wurden unter anderem zehn Mapas (Karten) im präkolumbischen und frühkolonialzeitlichen Stil gefunden. Sie bilden das Tal, die wichtigsten Ortschaften, Flüsse, Berge, Felder und vor allem Grenzmarkierungen sowie eine dominante Grenze ab.
Beim Dokument Lienzo Seler II (Coixtlahuaca II) handelt es sich um ein sogenanntes "Übergangsdokument", da es überwiegend mit Daten wie die Namen der Kaziken, ihre Stammbäume und Ereignisse im präkolumbischen Stil beschriftet ist. Es wird ergänzt durch europäische Darstellungen wie eine Kirche oder ein Galgen sowie Beischriften in den drei Sprachen mixtekisch, nahuatl und chocho.
The Coixtlahuaca Valley in Oaxaca, Mexico. Current Research in Archaeology, History, Ethnology and Document Analysis
Die Tagung findet vom 25. bis 26. September 2013 statt und beginnt um 19.30 Uhr (Mittwoch) und 10 bis ca. 18 Uhr (Donnerstag). Tagungsort ist das Ethnologische Museum Dahlem, Lansstraße 8, 14195 Berlin. Die Tagung ist öffentlich, der Eintritt frei.
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