Steindorff-Sammlung bleibt in Leipzig
Am 22.06.2011 trafen sich in Berlin Vertreter der Jewish Claims Conference (JCC) und der Universität Leipzig, darunter der Direktor der Claims Conference Nachfolgeorganisation der JCC Deutschland, Roman Haller, und Prof. Monika Harms, Vorsitzende des Hochschulrats der Universität Leipzig. Die Beteiligten waren von Anfang an bemüht, eine gütliche Einigung über das weitere Schicksal der altägyptischen Privatsammlung von Prof. Georg Steindorff in Leipzig zu erzielen. Sie kamen überein, dass die Sammlung im Eigentum der Universität Leipzig verbleibt.
Zahlungen waren von der JCC zu keinem Zeitpunkt beabsichtigt, solche sollen auch künftig an die JCC nicht geleistet werden. Stattdessen wird verabredet, dass die Universität Leipzig - unter Anerkennung des verfolgungsbedingten Entzugs der Sammlung - den Lebensweg des Gründers der Sammlung, Georg Steindorff, weiter aufarbeitet und veröffentlicht.
So ist beabsichtigt, eine ausführliche Dokumentation über Georg Steindorff zu erstellen und diese der Öffentlichkeit im Rahmen der Sammlung zugänglich zu machen. Die Universität Leipzig nimmt das in konstruktiver Atmosphäre geführte Gespräch zum Anlass, das Thema der Verfolgung in der NS-Zeit mit Blick auf den universitären Bereich noch stärker aufzunehmen und verschiedenen Altersgruppen öffentlichkeitswirksam nahe zu bringen.
Der Rechtsstreit wird seitens der Universität Leipzig nicht mehr fortgeführt. Die Universität Leipzig ist dankbar für das großzügige Entgegenkommen der JCC. Die Beteiligten sind sich darüber einig, dass dieses Ergebnis sowohl dem Wunsch des Gründers als auch dem des Erben, Thomas Hemer, entspricht.
Georg Steindorff (1861-1951) war ab 1904 Inhaber des Ägyptologischen Lehrstuhls an der Universität Leipzig.
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