Standortanalyse für Archäologisches Landesmuseum in Mecklenburg-Vorpommern liegt vor

Die Landesregierung treibt die Pläne für die Gründung eines Archäologischen Landesmuseums weiter voran. Ein Gutachten hat neun mögliche Standorte in Mecklenburg-Vorpommern genauer unter die Lupe genommen und sie im Hinblick auf die Erreichbarkeit, Infrastruktur, Chancen und Risiken näher untersucht sowie eine Konkurrenzanalyse vorgenommen.

Wanderausstellung
Wanderausstellung »PIPELINE:ARCHÄOLOGIE«. Foto: Thomas Köhler

Das Standortgutachten wurde gemeinsam von den Beratungsagenturen MuseoConsult aus Stuttgart und Studio Kernland in Maastricht (Niederlande) im Auftrag des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur erstellt.

»Das Ziel des Archäologischen Landesmuseum wird sein, die archäologischen Schätze des Landes möglichst vielen Menschen – Einheimischen und Touristen – zu präsentieren und die Geschichte des Landes erlebbar zu machen«, sagte Kulturminister Mathias Brodkorb. »Wichtig ist, dass das Museum an einem Ort angesiedelt ist, den viele Besucherinnen und Besucher gut erreichen. Das Gutachten bietet eine sehr gute Entscheidungsgrundlage und wurde von international renommierten Museumsexpertinnen erstellt«, betonte Brodkorb.

Das Standortgutachten untersucht die Städte Schwerin, Rostock, Greifswald, Stralsund, Neustrelitz, Putbus, die Gemeinde Bad Kleinen sowie das Tollensetal und den Standort des Archäologischen Freilichtmuseums Groß Raden. Nach Auffassung der Gutachterinnen bietet der Standort Rostock ideale Voraussetzungen für ein Archäologisches Landesmuseum. Die Mischung aus Studierenden, Wirtschaft und Gesellschaft sowie nationalen und internationalen Touristen generiere ein hohes Potenzial an künftigen Besuchern.

Auch hinsichtlich der Infrastruktur und Bauplanung legten sich die beiden Firmen in ihrem Gutachten fest. Ihrer Meinung nach sollte sich das Platzangebot des neuen Museums an vergleichbaren Archäologischen Landesmuseen orientieren, mithin also über insgesamt 2.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche verfügen. Herausgestellt wurde die Notwendigkeit, eigene Kuratorenstellen einzuplanen, deren Aufgabe die Entwicklung von Ausstellungskonzepten und die Vermittlungsarbeit sei.

Interessant erscheint der Ratschlag, sich für die Konzeption der Dauerausstellung ausreichend Zeit zu nehmen und mit Hilfe von mehreren Sonderausstellungen Daten über potentielle Besucher zu sammeln, um so gezielter ein in weiten Teilen der Bevölkerung akzeptiertes Museum zu entwerfen. Schließlich weisen die Gutachter noch darauf hin, dass Museum und Depot organisatorisch unter einem Dach angesiedelt sein sollten, um die Arbeit mit den Sammlungen, im Leihverkehr und die konservatorische Betreuung zu vereinfachen.

Das vollständige Standortgutachten und das Gutachten für den Standort Rostock wurde vom Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur im Internet veröffentlicht (siehe untenstehende Links).

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