Sachsen graben in Sibirien
Nachdem eine russische Delegation Anfang 2014 die Arbeitsweise des Landesamtes für Archäologie in Sachsen kennen gelernt und eine sächsische Delegation im Mai 2014 einen Gegenbesuch abgestattet hatte, war es nun an der Zeit, die Vorgehensweise der russischen Kollegen in der Praxis kennenzulernen. Zudem sollten Herr Dipl.-Ing. Schubert und Herr Dr. Kraft bei der Erstellung eines digitalen Geländemodells mittels Quadrocopter helfen sowie OSL (Optisch Stimulierte Thermoluminiszens)- Proben aus den archäologischen Schichten entnehmen.
Neben den Feldarbeiten hielten die sächsischen Fachleute mehrere Vorträge zur Archäologie Sachsens, zum Denkmalschutzgesetz und zur Grabungstechnik in Sachsen, die bei Studenten und Wissenschaftlern auf großes Interesse stießen. In den anschließenden lebhaften Diskussionen wurde vor allem beklagt, dass dem Denkmalschutz in Russland, wie auch in Kasachstan, keine so große Rolle beigemessen wird. Die Tatsache, dass jedes Bundesland in Deutschland eine eigene Denkmalschutzbehörde hat und jedes Bundesland ein eigenes Gesetz zum Denkmalschutz erstaunte die Zuhörer.
Die Reise nach Sibirien und der dadurch gegebene intensive Kontakt mit den russischen Archäologen hat nicht nur die fachliche Seite der wissenschaftlichen Kooperation zwischen dem Landesamt für Archäologie Sachsen und der Universität Omsk vertieft, sie hat auch zu einem deutlich besseren Verständnis der jeweiligen Lebens-und Arbeitssituationen beigetragen. Anfang August nahmen zwei Archäologinnen der Universität Omsk beim Landesamt für Archäologie ihre Arbeit auf. Im Rahmen eines DAAD-Stipendiums werden sie zwei Monate in Dresden zu Gast sein und u.a. Ausgrabungs- und Dokumentationstechniken studieren.
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