Römischer Münzschatz auf dem Zugerberg entdeckt
Die Münzen lagen eng beieinander, was darauf hinweist, dass sie sich ursprünglich in einem Behältnis aus einem vergänglichen Material befunden haben dürften, z.B. in einem Beutel aus Stoff oder Leder oder in einem Holzgefäss. Geprägt wurden die Münzen - es handelt sich um sogenannte Antoniniane - im Namen verschiedener Kaiser und einer Kaiserin. Sie können in die Zeit zwischen 241 und 255 nach Christus datiert werden.
Münze als Zeugnis des lokalen römischen Geldumlaufs
Der Antoninian wurde unter Kaiser Caracalla im Jahre 215 nach Christus als Zahlungsmittel eingeführt und besass zu Beginn seiner Ausprägung ein Sollgewicht von 5,1 Gramm. Aufgrund der politischen und wirtschaftlichen Entwicklung im 3. Jahrhundert erfuhr er eine derart drastische Entwertung, dass er gegen Ende des Jahrhunderts nur noch eine kleine Kupfermünze war, die kaum noch Silber enthielt. Die Münzen vom Zugerberg besitzen ein Durchschnittsgewicht von 3,45 Gramm. Dass die älteste Münze nur 14 Jahre älter als die jüngste ist, lässt sich leicht mit der fortschreitenden Abnahme des Silbergehalts dieser Münzen erklären. Die älteren Geldstücke mit höherem Silbergehalt verschwanden jeweils rasch aus dem Umlauf und wanderten in die Spartöpfe oder in den Schmelztiegel. Die zwölf Münzen vom Zugerberg dürften kurz nach dem Jahre 255 versteckt worden sein, um sie später wieder hervorzuholen.
Die Bestimmung der damaligen Kaufkraft der Münzen ist sehr schwierig, da sich die überlieferten Angaben auf unterschiedliche Zeitpunkte und Regionen beziehen. Der »Schatz« auf dem Zugerberg stellte sicherlich keinen enorm hohen Betrag dar, umso mehr ist er geschichtlich von grossem Interesse. »Der Fund ist für den Kanton Zug einzigartig und ein wichtiges Zeugnis für den lokalen römischen Geldumlauf in einer politisch unruhigen und wirtschaftlich unsicheren Zeit«, so Stefan Hochuli, Leiter des Zuger Amtes für Denkmalpflege und Archäologie.
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