Riesige, 4.000 Jahre alte Befestigungsanlagen im Nordwesten Arabiens entdeckt
Zwar wurden bereits einige ummauerte Oasen aus der Bronzezeit dokumentiert, doch diese bedeutende Entdeckung wirft ein neues Licht auf die menschliche Besiedlung im Nordwesten Arabiens und ermöglicht ein besseres Verständnis der lokalen sozialen Komplexität während der vorislamischen Zeit. Durch den Abgleich von Feldvermessungen und Fernerkundungsdaten mit architektonischen Studien schätzte das Team die ursprünglichen Ausmaße der Befestigungsanlagen auf 14,5 km Länge, 1,70 bis 2,40 m Dicke und etwa 5 m Höhe. Dieses kolossale Bauwerk, das heute noch auf etwas weniger als der Hälfte seiner ursprünglichen Länge (41 %, 5,9 km und 74 Bastionen) erhalten ist, umschloss ein ländliches und sesshaftes Gebiet von fast 1.100 Hektar. Das Baudatum der Festung wird auf der Grundlage von Radiokarbondatierungen der bei den Ausgrabungen entnommenen Proben auf 2250 bis 1950 v. Chr. geschätzt.
Die Studie bestätigt zwar, dass die Oase Khaybar eindeutig zu einem Netz von ummauerten Oasen im Nordwesten Arabiens gehörte, doch wirft die Entdeckung dieses Walls auch Fragen nach den Gründen für seinen Bau sowie nach der Art der Bevölkerung, die ihn errichtete, und insbesondere nach ihren Beziehungen zu Bevölkerungen außerhalb der Oase auf. Diese archäologische Entdeckung ebnet den Weg für wichtige Fortschritte beim Verständnis der prähistorischen, vorislamischen und islamischen Vergangenheit der nordwestlichen Arabischen Halbinsel.
Publikation
The ramparts of Khaybar. Multiproxy investigation for reconstructing a Bronze Age walled oasis in Northwest Arabia
Journal of Archaeological Science: Reports. 10.01.2024
DOI: 10.1016/j.jasrep.2023.104355
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