Punischer Münzschatz aus dem 3. Jh. v. Chr. im Meer gefunden
Die Münzen: Sie sind aus Bronze und zeigen auf der Vorderseite den Kopf einer Frau, die nach links blickt. Ihre Frisur ist von einem Diadem gehalten, das aus wahrscheinlich aus Getreide geflochten ist. Die Art und Weise der Darstellung erlaubt eine Identifikation mit Tanit, der punischen Göttin der Fruchtbarkeit. Auf der der Rückseite der Münzen ist der Kopf eines Pferdes dargestellt, der nach wiederum rechts zeigt. Diese Details erlauben die Zuordnung der Münzen zu bestimmten Prägeanstalten. Nach Professor Pier Giorgio Spanu von der Universität Sassari, stammen sie aus der sardisch-punischen und der sikulisch-punischen Münzprägung.
Datierung: Alle Prägungen lassen sich in den Zeitraum von 300 bis 264 v. Chr. datieren. Allerdings waren derartige Bronzemünzen noch bis zum Ende des 3. Jahrhunderts v. Chr. im Umlauf. Auf jeden Fall stimmt die Chronologie der Münzen mit der Datierung der Amphoren überein, die in der Cala Tromantana von Pantelleria gefunden wurden. Insbesondere mit den griechisch-italischen und den karthagischen Amphoren, die in die zweite Hälfte des 3. Jahrhunderts v. Chr. datiert werden.
Der Münzschatz muss ursprünglich in einem Sack oder in einem anderen Behälter von vergänglichem Material aufbewahrt worden sein. Die genauen Zusammenhänge werden im Verlauf der weiteren Unterwassergrabungen deutlicher werden. Auch wenn das Fundmaterial nicht zwingend auf einen Schiffsuntergang hinweist, so hoffen die Archäologen doch auf die Entdeckung eines Wracks. Der Münzfund untermauert die wirtschaftliche Rolle von Pantelleria in der punisch-hellenistischen Zeit. Die Insel Pantelleria war ein wichtiger Umschlagplatz im Handel zwischen Sizilien und Afrika sowie ein Ort intensiver landwirtschaftliche Produktion.
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