Pfahlbauten bald UNESCO-Welterbe?
Eine Expertin besuchte die Schweiz, Frankreich, Italien, Slowenien, Österreich, Bayern und Baden-Württemberg, um die im Rahmen der Welterbekonventionen getroffenen Maßnahmen in den verschiedenen Ländern zum Schutz und zur Erhaltung der nominierten prähistorischen Stätten zu prüfen. Sie wurde jeweils von nationalen und regionalen Behörden sowie Fachexperten begleitet. Sie traf sich dabei auch mit den politischen Vertretern der verschiedenen Staaten, Regionen und Städte. In Baden-Württemberg führte die Reiseroute die ICOMOS-Expertin vom Federseegebiet über Oberschwaben an den westlichen Bodensee. Die Gutachterin wurde von Mitarbeitern des baden-württembergischen Wirtschaftsministeriums und des Landesamtes für Denkmalpflege begleitet.
„Angesichts der konstruktiv verlaufenen Gespräche sehen wir dem weiteren Verlauf des Antragsverfahrens zuversichtlich entgegen“, erklärte Dr. Claus Wolf, der Leiter des Landesamtes für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart.
Der Antrag unter der Federführung der Schweiz war im Januar 2010 bei der UNESCO in Paris eingereicht worden. Die aus der jetzt durchgeführten Evaluation hervorgehende Schlussempfehlung wird im Mai 2011 publiziert und dient dem Welterbekomitee als Grundlage zur Beurteilung der Kandidatur zur Aufnahme in die Welterbeliste. Das Welterbekomitee entscheidet aufgrund dieses Vorschlags zur Aufnahme in die Welterbeliste frühestens im Sommer 2011 anlässlich der 35. Sitzung in Bahrain.
Baden-Württemberg verzeichnet eine große Anzahl von Pfahlfundstätten und verfügt über eine spezielle Arbeitsstelle für Feuchtbodenarchäologie mit Sitz in Hemmenhofen am Bodensee. Hier werden diese einzigartigen Fundstellen der Stein- und Bronzezeit (4200-850 v. Chr.) in den Seen und Mooren des Landes betreut und mit modernen Methoden der Unterwasser- und Moorarchäologie erkundet und erforscht. Auf der Grundlage dieser Erkenntnisse wurden Managementpläne ausgearbeitet, die besonders im Zusammenhang mit der UNESCO Kandidatur zum Schutz und Erhalt der Pfahlbaufundstellen unentbehrlich sind.
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