Neue archäologische Erkenntnisse zur Stadtentwicklung Schmalkaldens
So belegen Siedlungsspuren des 12./13. Jh. eine rund 800-jährige Besiedlungskontinuität an dieser Stelle – und damit deutlich länger, als bisher angenommen. Neben Siedlungsgruben und Spuren von Pfostengebäuden dieser Zeitstellung überraschte der Nachweis eines ca. 9 × 10 m großen Gebäudes mit steinernen, ca. 1 m starken Fundamenten, teilweise in besonderer Bauweise, der sog. opus spicatum-Technik (»Fischgrätenmauerwerk«). Es könnte sich damit um eine hochmittelalterliche Kemenate oder das Steinwerk einer hochgestellten Persönlichkeit wie eines Henneberger Ministerialen oder Burgmannen handeln.
Außerdem fanden sich mehrere frühneuzeitliche Einrichtungen der Wasserversorgung (Brunnen und steinerne Zisterne) sowie renaissancezeitliche straßenseitige Wohnbebauung. Zu den zahlreich geborgenen Funden gehören Knochenschnitzereien, Perlen, Münzen und hochwertige Keramik wie Fayence und Porzellan, von denen bei der Präsentation eine Auswahl gezeigt wird.
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