Mit Wasser und Feuer Keramik datieren
Keramik hat sich bisher erfolgreich einer direkten naturwissenschaftlichen Altersbetimmung gewehrt, bis auf die Thermolumineszenzanalyse, die allerdings sehr aufwendig und nicht sehr präzise ist. Die neue Methode basiert auf der Eigenschaft von gebrannter Keramik nach ihrer letzten starken Erhitzung sofort wieder Feuchtigkeit aus der Umgebung aufzunehmen. Aus diesem Prozess resultiert somit eine ständige Gewichtszunahme der Keramik. Und diese Gewichtszunahme macht sich die Analysemethode zu Nutze. Die Scherbe wird mit einer hochpräzisen Waage gewogen und danach auf 500 °C erhitzt - bei dieser Temperatur wird dem keramischen Artefakt alle Feuchtigkeit entzogen. Danach wird die Scherbe erneut gewogen und die Differenz berechnet. Unter Laborbedingungen wird im Anschluß das Verhältnis Zeit/Feuchtigkeitsaufnahme ermittelt, um somit bis zur letzten starken Erhitzung zurück rechnen zu können.
Die bisherigen Messungen von Material, dessen Alter man kannte, ergab eine Genauigkeit von etwa ± 20 Jahren. Die Umgebung der Keramikfunde soll, so die Forscher, das Messergebniss nicht beeinflussen. Das Verfahren wurde am 20. Mai in der Onlineausgabe der Proceedings of the Royal Society veröffentlicht.
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