Ludwig Ross - erster Archäologe in Griechenland
Ludwig Ross wurde 1806 im holsteinischen Bornhöved geboren und blieb seiner Heimat zeitlebens eng verbunden. Nach dem Studium in Kiel trat er 1832 eine Stipendienreise nach Griechenland an, die sein weiteres Leben prägen sollte. Griechenland erlebte damals seine Gründerjahre als junger Nationalstaat, und die gebildete Öffentlichkeit Europas wandte sich mit besonderem Interesse diesem lange Zeit schwer zugänglichen Land zu. So bot sich dem Archäologen Ross ein reiches Aufgabenfeld. Auf zahlreichen Reisen machte er topographische Beobachtungen, sammelte Inschriften sowie antike Kunstzeugnisse und sorgte für schnelle Bekanntmachung seiner Erkundungen.
Ross hat die ersten und methodisch wegweisenden Ausgrabungen auf der Akropolis von Athen geleitet und mit dem Niketempel zum ersten Mal ein antikes Bauwerk wiedererrichtet. Nach einer Professur an der Universität Athen erhielt er 1845 den neu gegründeten archäologischen Lehrstuhl in Halle. Hier hat Ross viele seiner Forschungsergebnisse aufgearbeitet und die Archäologische Sammlung begründet. Daneben beteiligte er sich aktiv am bewegten politischen Zeitgeschehen, bis eine schwere Krankheit allzu bald seine Möglichkeiten einschränkte.
Die Ausstellung will das Leben und Wirken von Ludwig Ross darstellen und seine Leistung vor dem jeweiligen gesellschaftlichen Hintergrund verdeutlichen. Der Kontrast zwischen dem damals vorherrschenden Idealbild Griechenlands und seiner eher bescheidenen Wirklichkeit wie der Konflikt zwischen Ross’ weitblickenden Konzepten und den oft begrenzten Umsetzungsmöglichkeiten ergeben dabei interessante Spannungsbögen.
Lesen Sie dazu einen Artikel im Fundpunkt von Archäologie Online.
Ludwig Ross.
Holsteinischer Patriot – Wegbereiter der Archäologie in Griechenland – Unangepasster Gelehrter an der Universität Halle.
9. 4. 2006 – 18. 6. 2006
Museum Universitatis im Löwengebäude, Halle
23. 7. – 27. 8. 2006
Schleswig-Holsteinische Landesbibliothek Kiel
Weitere Informationen finden Sie im Kalender von Archäologie Online oder auf den Webseiten der Ausstellung.
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