Limesinformationszentrum mit Special Mention des German Design Awards 2015 ausgezeichnet
Für die Dauerausstellung im regionalen Limesinformationszentrum auf Hof Graß bei Hungen (Hessen, Kreis Gießen) hat die international besetzte Jury des German Design Awards für 2015 die Auszeichnung »Special Mention« in der Kategorie Interior Design für herausragende Designqualität vergeben. Beim German Design Award werden hochkarätige Produkte und Projekte aus dem Produkt- und Kommunikationsdesign, Designpersönlichkeiten und Nachwuchsdesigner, die alle auf ihre Art wegweisend in der deutschen und internationalen Designlandschaft sind, ausgezeichnet.
Als Wettbewerb der Wirtschaft für die Wirtschaft, der die hohe Designkompetenz der Teilnehmer unterstreicht, genießt der German Design Award hohes Ansehen in der Öffentlichkeit. Dafür sorgt auch das Renommee seines Auslobers, des Rates für Formgebung, der seit 60 Jahren das deutsche Designgeschehen repräsentiert und die Wirtschaft in allen Designfragen kompetent und nachhaltig unterstützt.
Das jüngste der in Hessen eingerichteten regionalen Limesinformationszentren (LIZ) befindet sich in einem ehemaligen Landarbeiterhaus und gliedert sich in zwei Ausstellungsräume sowie einen Vortrags- und Medienraum mit digitalen Präsentationsmöglichkeiten. Die Ausstellung thematisiert das UNESCO-Welterbe, Aufbau und Funktion der ehemaligen römischen Grenze, aber auch die neuesten Forschungen am Limes im Landkreis Gießen sowie die germanische Besiedlung vor dem Limes. Da sich das Limesinformationszentrum in einem Naturschutzgebiet und Wassergewinnungsraum befindet, in dem jährlich rund 16 Millionen Kubikmeter Trinkwasser gefördert werden, liegt ein weiterer Schwerpunkt auf dem Thema Wasser in römischer Zeit.
Das LIZ Hof Graß wurde barrierefrei konzipiert. Die Texte sind in für Sehbehinderte geeigneter Ausstellungsschrift gesetzt sowie in Englisch, Französisch und auch in Blindenschrift Braille übersetzt. Das Präsentationssystem im Vortragsraum erlaubt zuschaltbare Untertitel für Hörgeschädigte. Nach umfassender Sanierung des einst desolaten Gebäudes erfolgte die Ausstattung mit in hochwertiger Schreinerarbeit ausgeführten, ästhetischen Ausstellungselementen, die den hohen Anforderungen im täglichen Gebrauch durch Einzelbesucher und Schulklassen standhalten. Die fast schwebenden Vitrinen in der ursprünglichen inneren Fachwerkwand stellen ausgewählte Originalfunde in den Mittelpunkt und lassen die Räume transparent wirken.
Die kompakten Möbelstücke wurden zusammen mit Schreinern entwickelt und erfüllen mehrere Aufgaben zugleich: Die Braille-Tafeln werden optimal präsentiert – auch für Rollstuhlfahrer. Die beiden Übersetzungen (englisch, französisch) des Raumtextes verschwinden bei Nichtgebrauch in Schubladen. Taktile Pläne und Objekte zum Anfassen laden alle Besucher zum »Begreifen« der Themen ein. Für die Inhalte und Grafik/Layout der Ausstellung zeichnen die Grafikerin Alex Weiher-Oschatz B.A. und die Archäologin Dr. Eveline Grönke verantwortlich.
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