Kooperation zur Aufwertung des mittelalterlichen kulturellen Erbes in Rheinland-Pfalz
Der Schwerpunkt der Kooperationsmaßnahmen liegt auf den von der Direktion Burgen, Schlösser, Altertümer (BSA) der GDKE betreuten Denkmälern und Beständen sowie auf der Denkmalzone Saalgebiet in Ingelheim. „Gegenstand der Kooperation ist, das mittelalterliche Erbe unseres Landes stärker in das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu bringen“, so Staatssekretär Prof. Dr. Joachim Hofmann-Göttig. „Die Bedeutung dieses Erbes wird noch häufig unterschätzt. Wir hoffen, in wenigen Jahren durch eine verbesserte Erforschung, Präsentation und kulturtouristische Erschließung wichtiger Denkmäler einen Beitrag dazu leisten zu können, das Profil des Landes Rheinland-Pfalz als eine der bedeutendsten mittelalterlichen Herrschaftsregionen des Deutschen Reiches weiter zu schärfen. Eine gute Vernetzung zwischen dem Land und externen Partnern ist hierbei von großem Vorteil“.
Zu diesem Zweck erfolgt die umfassende Erforschung dieser Anlagen inklusive der zeitgemäßen Erfassung von Unterlagen in einer Datenbank und der Verfolgung neuer Forschungsansätze sowie die verbesserte touristische Erschließung und Vermarktung der jeweiligen Denkmäler. Beide Partner verfügen in diesen Bereichen über vielfältige Erfahrungen und Kompetenzen, die nunmehr synergetisch genutzt werden sollen. Insbesondere die speziellen Kenntnisse der Forschungsstelle Kaiserpfalz im Bereich der Mittelalterarchäologie und der Architekturgeschichte des Mittelalters sind eine wertvolle Ergänzung zu dem in der GDKE vorhandenen Wissen.
Das Kooperationsabkommen besteht dem Grunde nach unbefristet. Die konkret vertraglich geregelten Maßnahmen reichen bis ins Jahr 2015. Den Auftakt bildet das Stauferjahr 2010, dem bereits laufende Projekte gelten. Beispielsweise wird zurzeit ein neuer Burgenwanderweg rund um die ehemalige Reichsburg Trifels mit Einbeziehung der Nebenburgen Anebos und Münz eingerichtet. Langfristig liegt der Schwerpunkt auf dem Großprojekt <Reisewege der Könige, Kaiser und Kurfürsten>, das in der Zukunft die herausragende Bedeutung des mittelalterlichen Erbes in Rheinland-Pfalz herausstellen soll. Zu diesem Zweck soll eine kulturtouristische Route mit dem Arbeitstitel „Könige, Kaiser, Kurfürsten“ entwickelt werden.
Die Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz ist eine moderne und bürgernahe Kultureinrichtung und als Obere Landesbehörde dem Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur nachgeordnet. Als Direktionen sind Burgen, Schlösser, Altertümer (BSA), die Landesarchäologie, die Landesdenkmalpflege, das Landesmuseum Koblenz, das Landesmuseum Mainz und das Rheinische Landesmuseum Trier vereinigt. Aufgabe der GDKE ist es, das ihr anvertraute Erbe zu sichern, zu erhalten, zu pflegen und für künftige Generationen zu bewahren. Ein wichtiger Schwerpunkt insbesondere der Direktion BSA liegt darüber hinaus in der zeitgemäßen Vermittlung der landeseigenen Denkmäler.
Die Forschungsstelle Kaiserpfalz wurde 1999 von der Stadt Ingelheim eingerichtet mit dem Ziel der archäologischen Erforschung und denkmaltouristischen Erschließung der mittelalterlichen Pfalz Karls des Großen. Zentrale Aufgaben sind die Durchführung von Forschungsgrabungen, die Restaurierung und bauliche Gestaltung des Denkmals sowie die städtebauliche Sanierung der Denkmalzone Saalgebiet. Heute gilt die Kaiserpfalz Ingelheim als die am besten untersuchte Pfalz karolingischer Zeitstellung, die den Besuchern vor Ort u. a. durch innovativen Medieneinsatz (digitale Architekturrekonstruktionen, GPS-gesteuerter eGuide) wieder erlebbar wird.
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