Heisenberg-Professur für Martin Stadler
Heisenberg-Professuren finanziert die DFG für die Dauer von fünf Jahren. Voraussetzung: Die Bewerber müssen wissenschaftlich exzellent sein und bei der DFG sowie an der Hochschule ihrer Wahl Begutachtungsverfahren durchlaufen. Insgesamt wurde die Bewerbung von Martin Stadler von acht Gutachtern geprüft – und für sehr gut befunden.
Die Vergabe einer Heisenberg-Professur kommt einer Auszeichnung gleich. Das gilt besonders für Stadlers Fachbereich: Nur 16 Prozent aller Heisenberg-Professuren gingen bislang an Geisteswissenschaftler. Mit der Heisenberg-Professur für altägyptische Kulturgeschichte in ptolemäisch-römischer Zeit hat Stadler am 1. November auch die Leitung des Würzburger Lehrstuhls für Ägyptologie übernommen.
Lebenslauf von Martin Stadler
Martin Stadler, Jahrgang 1973, wurde in München geboren. Er studierte zuerst Architektur an der Technischen Universität in seiner Heimatstadt, wechselte dann aber 1994 an die Uni Würzburg. Hier studierte er Ägyptologie, Geschichte und Klassische Archäologie. Seinen Master-Abschluss machte Stadler 1998 an der Universität Oxford, den deutschen Magister 2001 in Würzburg. Seine Promotion schloss er 2002 in Würzburg ab. Danach war er hier wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Ägyptologie, 2007 habilitierte er sich. 2009 zeichnete die Universität ihn mit dem Röntgenpreis aus, der für herausragende Nachwuchswissenschaftler bestimmt ist. Im Winter 2009/10 dann vertrat Stadler den Lehrstuhl für Ägyptologie an der Uni Tübingen.
Forschung und Öffentlichkeitsarbeit
Dass seine Arbeit exzellent ist, hat Martin Stadler mehrfach gezeigt. 2009 zum Beispiel bewilligte ihm die Deutsche Forschungsgemeinschaft 300.000 Euro – eine enorme Summe für ein geisteswissenschaftliches Projekt. Mit dem Geld kann Stadler für zunächst drei Jahre den Tempel von Dime erforschen, dessen Überreste mitten in der Wüste liegen. Der Würzburger Wissenschaftler interessiert sich stark für die Rolle, die ägyptische Tempel als Kultstätten und Wirtschaftsunternehmen spielten.
Mit Tempeln befasst sich auch die aktuelle Ausstellung »KultOrte«, die Stadler gemeinsam mit der Universität Tübingen und der Hochschule Krefeld organisiert hat. Sie ist noch bis 11. Februar 2012 im Martin-von-Wagner-Museum der Uni Würzburg im Südflügel der Residenz zu sehen. Eine ebenfalls erfolgreiche Ausstellung konzipierte Stadler im Jahr 2005: Die »Wege ins Jenseits« im Museum am Dom verfolgten damals mehr als 25.000 Besucher.
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