Gutenberg Research Award für Wil Roebroeks

Johannes Gutenberg-Universität Mainz vergibt ihren bedeutendsten Forschungspreis an niederländischen Archäologen

Die Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) zeichnet den niederländischen Archäologen Prof. Dr. Wil Roebroeks mit dem Gutenberg Research Award 2021 aus. Der Gutenberg Research Award ist der bedeutendste Forschungspreis der Universität. Er ist mit 10.000 Euro dotiert und wird jährlich vom Gutenberg Forschungskolleg (GFK), der zentralen Einrichtung zur Förderung der Spitzenforschung an der JGU, vergeben.

 

Wil Roebroeks (2007)
Wil Roebroeks (2007). Foto: NWO, CC-BY-SA 4.0. Originaldatei: WilRoebroeks2007

»Mit dem Gutenberg Research Award 2021 würdigen wir den herausragenden Beitrag, den Wil Roebroeks durch seine Feldforschung, seine interdisziplinären Ansätze und seine internationalen Kooperationen für die Paläoanthropologie geleistet hat«, sagt Prof. Dr. Siegfried Waldvogel, der Direktor des GFK. »Wir freuen uns sehr, dass er den Preis am 23. Mai dieses Jahres bei uns entgegennehmen und dann auch zu mehreren Veranstaltungen in Mainz bleiben möchte.« Wil Roebroeks ist Professor für Paläolithische Archäologie an der Universität Leiden. Er beschäftigt sich vor allem mit Forschungen zu Neandertalern und früheren eurasischen Hominiden und untersucht unter anderem, wie diese Urmenschen Feuer verwendeten, sich ernährten, Stein bearbeiteten und ihre Umwelt veränderten. Dabei nutzt er Daten, die er selbst durch umfangreiche Ausgrabungen gesammelt hat, unter anderem in den Niederlanden, Frankreich, Russland, Deutschland und England.

Veranstaltungen in Mainz geplant

»Wil Roebroeks ist einer der international führenden Wissenschaftler auf seinem Gebiet, seine Arbeiten zur frühesten Besiedelung Europas und Asiens durch den Menschen sind fundamental«, sagt Prof. Dr. Sabine Gaudzinski-Windheuser, Professorin am Institut für Altertumswissenschaften der JGU, die Roebroeks für den Gutenberg Research Award vorgeschlagen hatte. »Außerdem engagiert er sich auf vielfältige Weise für die wissenschaftliche Community.« Roebroeks war von 2011 bis 2021 Vizepräsident der European Society for the Study of Human Evolution und er war Mitglied im Beirat verschiedener Fachzeitschriften und Wissenschaftseinrichtungen, etwa des Römisch-Germanischen Zentralmuseums und des Deutschen Archäologischen Instituts. Er erhielt bereits eine Reihe von Auszeichnungen, darunter den Spinoza-Preis – den höchsten Wissenschaftspreis der Niederlande – und den Forschungspreis der Alexander von Humboldt-Stiftung für international führende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. »Nicht zuletzt ist Roebroeks auch ein sehr freundlicher und humorvoller Mensch, der uns mit seinem Aufenthalt in Mainz sehr bereichern wird«, sagt Gaudzinski-Windheuser. Geplant sind unter anderem ein öffentlicher Vortrag von Roebroeks am 24. Mai im Römisch-Germanischen Zentralmuseum und ein Workshop mit ihm am 25. Mai im Archäologischen Forschungszentrum und Museum für menschliche Verhaltensevolution – MONREPOS (Neuwied).

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