Gerda Henkel Stiftung bewilligt mehr als 1,7 Millionen Euro für neue Forschungsprojekte
Die Stiftungsgremien beschlossen in ihrer Frühjahrsitzung, 30 Vorhaben aus dem Bereich der Historischen Geisteswissenschaften im Basisprogramm und im Sonderprogramm „Zentralasien“ zu unterstützen. Fünf nicht ausschließlich historisch ausgerichtete Projekte fanden darüber hinaus Aufnahme in die Förderinitiativen „Konfliktforschung“ sowie „Islam, moderner Nationalstaat und transnationale Ideen“. In einer weiteren wesentlichen Entscheidung wählte das Kuratorium Prof. Dr. Hans-Joachim Gehrke für weitere fünf Jahre zu seinem Mitglied.
Auch 2010 unterstreicht die Gerda Henkel Stiftung ihr Engagement für eine personenbezogene Förderung von Forschung durch die Gewährung von Forschungsstipendien: Im Basisprogramm erhält u. a. die Althistorikerin Dr. Iris Samotta ein zweijähriges Forschungsstipendium für ihre Untersuchung des antiken Umgangs mit dem Menschen als Handelsobjekt: Obwohl Sklavenhandel in der Antike grundsätzlich statthaft war, wurde er nicht immer unter legalen Bedingungen betrieben. Auch gibt es der Allgegenwärtigkeit von Sklaven zum Trotz nur wenige Informationen über die Sklavenhändler. Frau Dr. Samotta möchte überprüfen, ob die zurückhaltende Überlieferung aus der Verdrängung eines im Grunde als anrüchig empfundenen Gewerbes resultiert, dessen antike Ausformung mehr Parallelen zum modernen Menschenhandel aufweist als bislang angenommen. Die Stiftung gewährt für die Umsetzung des Vorhabens neben dem Forschungsstipendium auch Reise- und Sachmittel.
Einstimmig wurde Prof. Dr. Hans-Joachim Gehrke bis zum 31. Dezember 2015 als Mitglied des Kuratoriums bestätigt. Der Präsident des Deutschen Archäologischen Instituts gehört dem Gremium der Gerda Henkel Stiftung seit 2006 an. Zuvor war er Mitglied und Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats der Stiftung.
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