Generaldirektor des RGZM verabschiedet sich
15 Jahre Falko Daim haben am RGZM Spuren hinterlassen: Der gebürtige Wiener Archäologe trieb nicht nur die archäologischen Forschungen des Hauses voran, er sorgte auch für dessen Weiterentwicklung. Unter Daims Führung wurde das Museum für Antike Schiffahrt saniert und neu ausgerichtet (2010), das Labor für Experimentelle Archäologie in Mayen entstand (2012) und die neue Ausstellung im Schloss Monrepos in Neuwied wurde eröffnet (2014). Auch das Forschungsnetzwerk des RGZM konnte Daim maßgeblich ausbauen. Neue Kooperationen, auch jenseits der Fachgrenzen tragen seine Handschrift. So war das RGZM beispielsweise 2010 Gründungsmitglied des Ludwig-Boltzmann-Instituts für Archäologische Prospektion und Virtueller Archäologie in Wien.
Der derzeit entstehende Neubau in der Mainzer Südstadt liegt Daim besonders am Herzen: Soll das Gebäude doch nicht nur beste Bedingungen für archäologische Spitzenforschung bieten, sondern auch mit 3000 qm Ausstellungsfläche ein attraktives Ausflugsziel sein, an dem eben Forschung vermittelt wird. "Seit den ersten Vorgesprächen 2006 haben wir den neuen Institutssitz als große Chance wahrgenommen! Die Vision, unter besseren Bedingungen archäologische Forschung voranzutreiben, wird nun voraussichtlich 2020 umgesetzt. Und mit der neuen Dauerausstellung wird der Dialog zwischen Öffentlichkeit und Forschung weiterhin gefördert", erläutert Daim.
Mit Falko Daim erhielt die Vermittlung archäologischer Inhalte einen bedeutenden Schub: Er implementierte einen eigenen professionellen Arbeitsbereich für die Öffentlichkeitsarbeit und zeigte sich für einige hochkarätige Ausstellungen verantwortlich, in denen er die Forschungen des Hauses einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machte. So eröffnet am 17. März diesen Jahres eine Ausstellung zu "Byzanz & der Westen. 1000 vergessene Jahre", in der er noch einmal sein Schwerpunkt - die Byzanz-Forschung - ins Zentrum der Öffentlichkeit rückt.
Mainz ist durch Falko Daim eines der wichtigsten, weltweit tätigen Forschungszentren für byzantinische Archäologie geworden. Nachdem er schon nach zwei Jahren Amtszeit gemeinsam mit weiteren Initiatoren der Johannes Gutenberg-Universität den Kooperationsverbund "Byzantinische Archäologie Mainz" gründete, schaffte er es die Byzanz-Forschung in Mainz mit einem eigenen WissenschaftsCampus, Leibniz-WissenschaftsCampus Mainz: Byzanz zwischen Orient und Okzident, noch fester zu etablieren. Ein Augenmerk liegt dabei auf der engen Zusammenarbeit von verschiedensten Disziplinen, wie Archäologie, Kunstgeschichte sowie Naturwissenschaften.
Im Rahmen der Feierlichkeiten dankte Wissenschaftsminister Konrad Wolf Professor Daim im Namen der Landesregierung für seine Dienste und hob neben der weltweit anerkannten fachlichen Qualifikation auch die Bedeutung der Begeisterungsfähigkeit des scheidenden Generaldirektors heraus, die für die Vermittlung von Forschungsergebnissen in die Gesellschaft wichtig sei. "Mit diesen besonderen Fähigkeiten haben Sie das Institut entscheidend geprägt und damit auch zu einer besonderen Sichtbarkeit von Rheinland-Pfalz beigetragen" betonte der Minister.
Das RGZM ist eine weltweit tätige Forschungseinrichtung für Archäologie mit Hauptsitz in Mainz sowie Außenstellen in Mayen und Neuwied. 1852 vom Gesamtverein der deutschen Geschichts- und Altertumsvereine gegründet, ist es seit 1870 eine Stiftung des öffentlichen Rechts und seit 2002 - als eines von acht Forschungsmuseen - Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft.
Das RGZM richtet seine Forschung derzeit neu aus. Der Beitrag, den archäologische Forschung mit ihrem weit zurück reichenden Blick für die Bearbeitung und Bewältigung von Problemstellungen des gegenwärtigen Menschen leisten kann, wird zukünftig noch mehr im Fokus seiner wissenschaftlichen Arbeit und deren Vermittlung stehen. Die Kompetenzen des RGZM liegen u.a. im Zusammenspiel von Restaurierung, Archäometrie, experimenteller und antiquarischer Archäologie. Die Forschungen erfolgen in einem internationalen und interdisziplinären Netzwerk. In mehreren Museen und breitgefächerten Publikationen aus dem eigenen Verlag vermittelt es seine Forschungsergebnisse an die Öffentlichkeit.
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