Förderung eines Projektes zur zerstörungs- und berührungsfreien Analyse in der Archäologie
Wie Untersuchungen in Ägypten gezeigt haben, geben Harze, Balsame und Hölzer auch nach tausenden von Jahren einen charakteristischen Geruch ab, der Rückschlüsse auf ihre Zusammensetzungen und Identität erlaubt. Die Analyse dieser Substanzen bereitet jedoch große Probleme. Innerhalb des Vorhabens "ArchaeoScent: Zerstörungs- und berührungsfreie Analyse von archäologischen organischen Rückständen und Artefakten" soll daher ein völlig neuartiges und Verfahren entwickelt werden, mit dem sich archäologische organische Rückstände und Artefakte zerstörungs- und berührungsfrei analysieren lassen.
Kernstück dieser Entwicklung ist ein universell einsetzbarer und transportabler Gasabsorber, mit dem sich direkt am Fundort eines Artefakts ohne Strom, Wasser und Gase eine Geruchsprobe entnehmen lässt. Diese Probe kann zu einem späteren Zeitpunkt im Labor hochsensitiv und selektiv mittels hybrider Gaschromatographie-Massenspektrometrie-Technik (GC-MS) untersucht werden. Über massenspektrometrische Vergleichsspektren und MS-Datenbanken erfolgt eine abschließende Identifizierung der Substanzen, die Rückschlüsse auf die ursprüngliche Natur des Harzes, Balsams oder Holz zulassen. Dabei wird das untersuchte archäologische Artefakt weder berührt noch verändert, so dass es völlig unverändert für weitere Untersuchungen zur Verfügung steht.
Lediglich eine Duftspur ("scent") wird untersucht. Damit verfolgt das Team um Prof. Dr. Michael Keusgen vom Institut für Pharmazeutische Chemie und Prof. Dr. Tanja Pommerening vom Institut für Geschichte der Pharmazie und Medizin einen höchst innovativen, interdisziplinären Ansatz für die Archäologie, der und umfassende Aufschlüsse über die untersuchten Proben erlaubt.
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