Förderpreis für Forschungsarbeit zur Entwicklung des menschlichen Fußes
Der Tübinger Förderpreis für Ältere Urgeschichte und Quartärökologie geht in diesem Jahr an Dr. Adrián Pablos von der Universidad de Alcalá in Madrid. Er erhält den Preis für seine Forschung über die Morphologie des menschlichen Fußes in den vergangenen 800.000 Jahren. Damit dokumentierte er die Evolutionsprozesse dieses Körperteils seit der Eiszeit. Der mit 5.000 Euro dotierte, jährlich vergebene Preis wird von der Firma Romina Mineralbrunnen GmbH gestiftet und in diesem Jahr zum 17. Mal verliehen. Er ist der höchstdotierte Preis dieser Art für Forschungsarbeiten in der Archäologie.
Dr. Adrián Pablos (geb. 1978 in Madrid) studierte zunächst Biologie und anschließend Paläontologie in Madrid. 2013 promovierte er mit einer »paläobiologischen und morphologischen Studie von Fußknochen in der menschlichen Evolution«. Er verwendete dafür hauptsächlich Funde aus der Sierra de Atapuerca nahe Burgos in Nordspanien, einer der größten eiszeitlichen Fundstätten weltweit. Dort wurden bis zu 800.000 Jahre alte menschliche Knochen gefunden wie auch zahlreiche Werkzeuge aus verschiedenen Entwicklungsstufen der Menschheit.
»Die Arbeit von Adrián Pablos eröffnet neue Perspektiven der Interpretation, wie sich der Mensch im Pleistozän angepasst hat«, sagt Professorin Katerina Harvati vom Senckenberg Centre for Human Evolution and Palaeoenvironment (HEP) an der Universität Tübingen. Das Pleistozän umfasst das Eiszeitalter und endete etwa 12.000 Jahre vor heute. Die häufig kaum beachteten Fußknochen besäßen eine große Aussagekraft über die menschliche Entwicklung, so die Wissenschaftlerin. Pablos hat mehrere Hundert dieser Knochen aus einem Zeitraum bis zu 800.000 Jahre vor heute dokumentiert und analysiert. Seine Ergebnisse könnten zu einer wichtigen Referenz für Paläoanthropologen weltweit werden, sagt Harvati.
»Dieser Preis ist eine großartige Würdigung meiner Arbeit, aber auch des gesamten Atapuerca-Forschungsteams«, sagte der Preisträger. »Er motiviert uns, weiter zu graben und viele weitere, bisher unveröffentlichte Daten in den nächsten Jahren ebenfalls zu publizieren.«
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