Exzellente Digitalisierungsprojekte: Arachne und Monasterium erhalten Preise von Google
Die »Google European Digital Humanities Awards« wurden zum zweiten Mal vergeben. Dabei werden Projekte, in denen geisteswissenschaftliche Fächer in besonderer Weise moderne Informationstechnik nutzen, mit je 50.000 $ unterstützt. Zwei der zwölf im Dezember prämierten Projekten sind »Arachne« und »Monasterium«.
Arachne ist nach eigenen Angaben eine der weltweit meist genutzten Datenbanken für digitale Materialien zur Archäologie. Die altertumswissenschaftliche Objektdatenbank umfasst derzeit 836.142 Scans von Publikationen, Handschriften, Fotos und Zeichnungen sowie rund 250.000 Objektdatensätze. Professor Dr. Reinhard Förtsch vom Archäologischen Institut der Universität Köln, der das System gemeinsam mit dem Deutschen Archäologischen Institut betreibt, hebt die besondere Bedeutung der Informationstechnologie für die Altertumswissenschaften hervor: »Wir sind IT-bezogen nach 16 Jahren von Null in der World League angekommen. Mit Google in einem direkten Forschungs- und Entwicklungskontext zu stehen ist für mich eine Chance und keine Bedrohung.«
Das Projekt »Monasterium - Das virtuelle Urkundenarchiv für Europa« stellt aktuell mehr als 100.000 digitale Faksimiles historischer Dokumente zur politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklung Mitteleuropas vom frühen Mittelalter bis zur frühen Neuzeit kostenfrei zur Verfügung. Zahlreiche wissenschaftliche Institutionen aus zehn europäischen Staaten arbeiten ständig daran, den zugänglichen Urkundenbestand zu erweitern. Professor Dr. Manfred Thaller vom Kölner Institut für Historisch-Kulturwissenschaftliche Informationsverarbeitung will das Preisgeld insbesondere in den weiteren Ausbau des Projekts investieren. Für Thaller ist wichtig, dass die Geisteswissenschaften die Informationstechnologie nicht nur einfach nutzen. »Wir sollten auch für unsere Bedürfnisse ihre Entwicklung weiter voran treiben.«
Die Universität Köln ist mit den beiden prämierten Projekten als einzige europäische Universität zwei mal unter den Preisträgern vertreten.
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