Erstes Zentrum für Archäologische Synthese in Europa kommt nach Kiel

Uni Kiel unterzeichnet Absichtserklärung zur Gründung einer Einrichtung in Kooperation mit der internationalen Coalition for Archaeological Synthesis.

An der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel wird ein »Center for Collaborative Synthesis in Archaeology« (CCSA Kiel) etabliert, das als internationaler Knotenpunkt die Zusammenführung archäologischer Daten, Theorien und Methoden durch Projekte zu einem Gesamtbild menschlicher Vergangenheit koordinieren wird.

Absichtserklärung für geplantes Forschungszentrum
Prof. Dr. Ralph Schneider (r.), Vizepräsident der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und der Archäologe Prof. Dr. Martin Furholt (l.), Sprecher für das in Kiel geplante Forschungszentrum ARCWorlds unterzeichneten in Kiel die entsprechende Absichtserklärung in Anwesenheit von Dr. Jeff Altschul, Co-Vorsitzender der »Coalition for Archäological Synthesis« (CfAS). Foto © Rafael Vester, Uni Kiel

Prof. Dr. Ralph Schneider, Vizepräsident der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und der Archäologe Prof. Dr. Martin Furholt, Sprecher für das in Kiel geplante Forschungszentrum ARCWorlds unterzeichneten am Donnerstag in Kiel die entsprechende Absichtserklärung in Anwesenheit von Dr. Jeff Altschul, Co-Vorsitzender der »Coalition for Archäological Synthesis« (CfAS). 

CfAS wurde 2017 in den USA als eine internationale Vereinigung von Partnerorganisationen und individuellen Mitgliedern gegründet um die Zusammenarbeit zwischen der Archäologie und verbundenen Disziplinen auszubauen und das Wissen über die menschliche Vergangenheit zu erweitern und für heutige Gesellschaften nutzbar zu machen. »Nachdem die CfAS bereits ein entsprechendes Zentrum an der Universität von Boulder, Colorado, etabliert hat, wird das CCSA-Kiel die erste derartige Einrichtung in Europa. Das unterstreicht erneut den internationalen Stellenwert der archäologischen Forschung an der CAU«, betont der für Internationalisierung zuständige CAU-Vizepräsident Ralph Schneider. 

Obwohl zunächst mehrere europäische Universitäten als Standort in Erwägung gezogen wurden, fiel die Entscheidung schließlich auf Kiel, da das archäologische Angebot der CAU die größte Übereinstimmung mit der Mission von CfAS aufweist. 

»Vor etwa einem Jahr beschloss CfAS, zusätzlich zu dem Zentrum in Boulder ein CCSA in Europa einzurichten. Die Kieler Universität ist für innovative und interdisziplinäre Forschung über die menschliche Vergangenheit bekannt und daher ein idealer Projektpartner für uns«, erläutert Jeff Altschul. Und Martin Furholt ergänzt: »Dieses Bestreben, die menschliche Vergangenheit ganzheitlich zu erforschen und Verbindungen zur Gegenwart zu finden, deckt sich mit den Zielen der archäologischen und historischen Forschung an der CAU und speziell im Exzellenzcluster ROOTS. Es ist also nur folgerichtig, über die bestehenden Verbindungen zur CfAS hinaus auch eine institutionalisierte Verbindungstelle in Kiel zu schaffen«.

Das CCSA-Kiel wird bei der Johanna-Mestorf-Akademie (JMA) angesiedelt, die eine zentrale Einrichtung der Universität Kiel ist. Die JMA fördert Forschung und Bildung im Bereich des gesellschaftlichen, ökologischen und kulturellen Wandels.

Die finanziellen und personellen Mittel für das CCSA werden zunächst vom Exzellenzcluster ROOTS gestellt. Später ist eine Einbindung in das geplante ARCWorlds-Zentrum an der CAU beabsichtigt. Die Einzelheiten der Kooperation mit CfAS und dem CCSA in Boulder werden zu einem späteren Zeitpunkt in einer detaillierten Vereinbarung festgelegt.

»Die heutige Unterzeichnung der Absichtserklärung ist der wichtige erste Schritt zur Gründung des CCSA-Kiel. Es wird nicht nur unsere Forschung entscheidend voranbringen, sondern Kiels Einbindung in die internationalen Wissenschaftsnetzwerke noch weiter ausbauen«, sagt Martin Furholt. 

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