Ein zerstörtes Kloster wird wieder erlebbar

Das im 16. Jh. zerstörte Zisterzienserkloster im thüringischen Georgenthal wurde auf Grundlage des noch vorhandenen Quellenmaterials in einer weltweit einmaligen 3D-Präsentation rekonstruiert und durch visuelle und akustische Technik sinnlich erfahrbar gemacht. Die Rekonstruktion ist Teil eines behindertengerechten "Tastparcours"

 

Im 16. Jahrhundert wurde das Kloster im thüringischen Georgenthal geplündert und zerstört, seitdem liegen das Gelände und die Gebäude brach. Um das Zisterzienserkloster touristisch für Menschen mit und ohne Behinderung nutzbar zu machen, entwarf das Verbundprojekt "Barrierefreier Tastparcours in Georgenthal", das von Prof. Dr. Ralf Böse vom Fachbereich Informatik der Fachhochschule Schmalkalden geleitet und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird, einen behindertengerechten Tastparcours. Forscher des Fachbereichs haben auf der Grundlage des vorhandenen Quellenmaterials eine weltweit einmalige 3D-Präsentation entwickelt, die die Basilikaruine des Klosters durch visuelle und akustische Technik sinnlich erfahrbar macht. Die Besucher können durch die Technik den ehemaligen Gebäudeaufbau nachempfinden und Geräusche wie Glockengeläut oder die Liturgie hören. In Kooperation mit dem Fraunhofer Institut Digitale Medientechnologie in Ilmenau wurde eine dreidimensionale Tontechnologie entwickelt, die die Basilika auch für sehbehinderte Menschen erfahrbar macht.

Der Tastparcours, der in enger Zusammenarbeit mit dem Schmalkalder Architekturbüro Bießmann + Büttner entworfen wurde, ist in einzelne Etappenpunkte aufgeteilt, die sich mit den Themen Wasser, Phänomene, Spuren und Geschichten erzählen beschäftigen. Bisher sind ein Kräutergarten, ein Labyrinth und ein Wasserraum geplant, die den Besuchern etwas über die Natur und die Geschichte des Klosters erzählen.

Am Freitag, dem 3. November 2006, wird um 10 Uhr das Verbundprojekt offiziell an den Verein Klostervision übergeben. Die Veranstaltung findet in der FH Schmalkalden statt.

Quelle: FH Schmalkalden

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