"Digital Classics Online": Leipziger Historiker geben neue Zeitschrift heraus
"Es wird weltweit die erste Zeitschrift mit Peer-Review-Verfahren und auf Open-Access-Basis sein, die im Bereich der digitalen Geisteswissenschaften den Fokus ganz auf die Alte Geschichte und angrenzende Gebiete der Altertumswissenschaften legt", sagt Lehrstuhl-Inhaberin Prof. Dr. Charlotte Schubert. Sie erhielt kürzlich die Zusage der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), das Projekt für zunächst drei Jahre zu fördern.
Kooperationspartner sind die Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg und die Bayerische Staatsbibliothek München. Das E-Journal wird Forschern verschiedener Altertumswissenschaften die Möglichkeit bieten, ihre Forschungsergebnisse im Bereich der digitalen Geisteswissenschaften (Digital Humanities) erstmals als Open-Access-Publikation zu veröffentlichen, um sie so einer breiten Leserschaft kostenfrei zugänglich zu machen. Die Publikationssprachen werden Deutsch, Englisch, Französisch und Italienisch sein. Zum Redaktionsgremium (Editorial Board) zählt auch der Leipziger Humboldt-Professor Gregory Crane, ein international anerkannter Pionier der Digitalen Geisteswissenschaften.
"Diese Reihe wird nicht nur eine freie, sondern durch Peer Review auch eine qualitätsgesicherte Plattform für die zahlreichen Forschungen und Projekte sein, die die Klassischen Altertumswissenschaften mit den Digital Humanities verbinden", sagt die Leipziger Historikerin Dr. Michaela Rücker, Herausgeberin der ersten Ausgabe von "Digital Classics Online". "Ein überfälliges Format in der heutigen Zeit".
Mitherausgeberin Charlotte Schubert ergänzt: "Der Open-Access-Zugang bietet den Wissenschaftlern nicht nur die Möglichkeit, eine größere Leserschaft zu erreichen. Die Veröffentlichungspraxis eines E-Journals sorgt zudem für eine schnellere Zitierbarkeit der Aufsätze. Und die technischen Möglichkeiten in der Wiedergabe von Multi-Media-Inhalten sind neu und waren bisher so nicht realisierbar." Prof. Dr. Reinhold Scholl, Leiter der Papyrus- und Ostrakasammlung der Universität Leipzig und ebenfalls Mitherausgeber der neuen Zeitschrift, bringt die allgemeine Tendenz auf den Punkt: "Der Einsatz von Methoden aus der Informatik eröffnet für die Altertumswissenschaften ganz neue Forschungsmöglichkeiten!"
Für den Lehrstuhl Alte Geschichte handelt es sich bei diesem Projekt nicht um das erste seiner Art. Der Lehrstuhl ist bereits seit 2008 im Bereich der digitalen Altertumswissenschaften sehr aktiv: Im Textmining-Projekt "eAQUA" arbeiteten die Historiker bis 2013 erfolgreich mit Wissenschaftlern aus der Informatik und der Klassischen Philologie zusammen.
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