Die „Keltenwelt am Glauberg“ nimmt Gestalt an
„Dieser Publikumsmagnet wird zu einer Perle in der Wetterau und das Kulturland Hessen mit seinen vielfältigen Schätzen noch heller erstrahlen lassen“, fügte sie vor rund 160 Gästen in dem Neubau am Glauberg hinzu. Nun wird die museumstechnische Ausstattung eingebaut. Die „Keltenwelt am Glauberg – Archäologischer Park, Museum, Forschungsinstitut“ soll im Frühjahr 2011 eröffnet werden.
„Die Fertigstellung des neuen Keltenmuseums dokumentiert, dass die Landesregierung auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten zu ihrer Verantwortung für das kulturelle Erbe Hessens steht“, hob Kühne-Hörmann hervor. Insgesamt wurden knapp acht Millionen Euro in den Bau investiert; hinzu kommen Ausstattungskosten von gut einer Million Euro. Die Ministerin wies darauf hin, dass das Keltenmuseum neben dem der Römerzeit gewidmeten Saalburgmuseum Bestandteil des Konzepts „hessenARCHÄOLOGIE 21“ sei, das ein dezentrales archäologisches Landesmuseum vorsehe.
„Mit dem Museumsbau, dem Ankauf der dafür benötigten Grundstücke, aber auch der Personalausstattung des neuen Hauses hat das Land gute Grundlagen geschaffen, um die Archäologie und Geschichte der Kelten zu erforschen und adäquat zu vermitteln“, sagte Kühne-Hörmann. Am Glauberg werde mit dem Museumsbau ein Forschungszentrum mit universitärem Anspruch etabliert, das durch den intensiven Austausch mit internationalen Fachkollegen anderer Museen und Hochschulen als weitere Komponente nicht zuletzt auch den Wissenschaftsstandort Hessen nachhaltig stärkt. „Damit ist gewährleistet, dass in die Präsentation der Inhalte des Museums stets die neuesten wissenschaftlichen Forschungsergebnisse einfließen und diese in einen gesamteuropäischen Kontext gestellt werden können“, sagte die Ministerin.
Seit den umfangreichen Ausgrabungen in den späten achtziger Jahren des 20. Jahrhunderts bis zum Bezug des Neubaus hat das Land nach den Worten Kühne-Hörmanns insgesamt mehr als 17 Millionen Euro in das Glauberg-Projekt investiert. Davon profitiere die Region in Handwerk, Handel, Gastronomie und Tourismus. „Auch das entspricht dem Konzept ,hessenARCHÄOLOGIE 21’, das Archäologie nicht nur als Forschungs-, Bildungs-, und Vermittlungsthema betrachtet, sondern auch als Mittel der Strukturpolitik im Land“, hob die Ministerin hervor.
Kühne-Hörmann würdigte gleichzeitig auch das große ehrenamtliche Engagement am Glauberg. Die gemeinnützige Archäologischer Park Glauberg GmbH solle auch künftig wichtige Aufgaben im Bereich des Museums und des Archäologischen Parks wahrnehmen, etwa bei der Besucherbetreuung und Koordinierung des ehrenamtlichen Engagements.
Nach den Reden erfolgte die symbolische Bauübergabe des markanten Gebäudes mittels eines großen goldenen Schlüssels, den Susanne Althans-Edmaier vom Hessischen Baumangement an die Staatsminister überreichte, die ihn wiederum an den Landesarchäologen, als Nutzer weitergaben.
Anschließend präsentierte Prof. Schallmayer das neue Logo der Keltenwelt am Glauberg, dessen gelungene Gestaltung den spontanen Applaus der Anwesenden hervorrief. Mit besonders herzlichem Beifall wurden auch die beiden neuen wissenschaftlichen Mitarbeiter der Keltenwelt, Dr. Ines Balzer und Thomas Lessig-Weller M. A., begrüßt.
Frau Dr. Balzer leitet das neue Forschungszentrum, das sich in das wissenschaftliche Netzwerk von Forschungsinstituten und Universitäten in Deutschland und Europa einbinden wird. Es ist die einzige Forschungsstelle in Deutschland, die nicht an eine Universität angegliedert ist.
Als Museumspädagoge entwickelt Herr Lessig-Weller M. A. derzeit ein auf modernsten didaktischen Erkenntnissen beruhendes und klar strukturiertes, museumspädagogisches Programm, das sehr differenziert auf die Bedürfnisse der verschiedenen Besucher abgestimmt wird. Die Bandbreite der Angebote wird dabei u. a. Museumsführungen. Handwerksvorführungen, Szenische Darstellungen, Workshops, offene Werkstätten, Schulprogramme u. v. m. umfassen.
Der auf den rekonstruierten Grabhügel des Keltenfürsten ausgerichtete Neubau nach dem Entwurf des Aachener Büros kadawittfeldarchitektur verfügt über eine Hauptnutzfläche von 1.300 Quadratmetern. Besonders markant ist das mehr als 12,50 Meter auskragende Obergeschoss mit seinen raumhohen Stahlfachwerkträgern, das den Besuchern durch ein großes Panoramafenster einen beeindruckenden Blick auf den Grabhügel und die Umgebung eröffnen wird. Auch von der Aussichtsplattform auf dem Dach des Gebäudes wird sich ein großzügiger Rundblick über die Landschaft bieten. Die Außenanlagen werden von den Landschaftsarchitekten Club L94 (Köln) geplant.
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