Das Ruhrgebiet - Land der Burgen und Schlösser
Aus der Luft erforschte Song die Schlösser und Burgen der Region und dokumentierte die Funde für die Ausstellung "AufRuhr 1225! Ritter, Burgen und Intrigen" in Zusammenarbeit mit dem LWL-Museum für Archäologie - Westfälisches Landesmuseum.
Mehr als 100 Kulturdenkmäler hat Dr. Song im vergangenen Jahr aus der Luft untersucht. Die so genannte Flugprospektion bietet vielfältige Möglichkeiten, unterschiedlich erhaltene Anlagen zu beobachten und zu dokumentieren. Sie liefert nicht nur Bildmaterial aus der ungewöhnlichen Vogelperspektive zur Veranschaulichung der Lage und baulichen Besonderheiten der historischen Monumente, sondern dadurch konnten in manchen Fällen sogar Spuren von Vorgängerbauten bzw. -befestigungen aufgespürt werden.
Das 4.435 qkm große Ruhrgebiet stellt mit mehr als einem Drittel bebauter Fläche eine ausgedehnte Städtelandschaft dar. Nur die Übergänge zwischen den Städten sind durch eine lockere Vorortbebauung und durch landwirtschaftlich genutzte bzw. siedlungsfreie Gebiete geprägt. "Das erschwert die Flugprospektion, da wir in der Regel nur frei stehende Flächen luftbildarchäologisch untersuchen können", so Dr. Song. Dennoch lieferte diese Methode im Projekt interessante Ergebnisse und ermöglichte es, erstmals alle Burgen, Schlösser und Herrenhäuser im Ruhrgebiet vollständig zu erfassen.
Dabei geht es primär um die fotografische Dokumentation der Bauten. Die meisten Anlagen sind heute als Baumonumente noch intakt oder bereits wiederaufgebaut worden. Nur ein Teil der Objekte existiert als Bauruinen bzw. als weitgehend zerstörte Bodendenkmäler. Ziel des Projekts war, die Lage der Baumonumente und ihre architektonischen Besonderheiten zu veranschaulichen. "Dazu eignen sich insbesondere Schrägbilder", so Song. "Sie zeigen Objekte aus einer uns beinahe gewohnten Perspektive und können im Gegensatz zu Senkrechtbildern Burgen, Schlösser und Herrenhäuser in ihrer topographischen Lage plastisch und aussagekräftig darstellen." Die Flugprospektion bewährt sich vor allem dann, wenn es sich um völlig zerstörte, heute eingeebnete Vorgängerbauten bzw. -befestigungsanlagen handelt und wenn die Burgenruinen im Laubwald erhalten geblieben sind. "Hier muss man flexibel auf das Wetter, die Vegetation und die ständig ändernden Witterungebedingungen reagieren, um jede günstige Gelegenheit zur Beobachtung und zum Fotografieren auszunutzen", so Dr. Song.
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