Basler Museum der Kulturen baut auf römischen Fundamenten
Die derzeit auf der Grabung zu Tage gekommenen römischen Siedlungsreste erstaunen. Vielleicht gehörten die Mauern zu einem öffentlichen Gebäude. Neben dem "horreum", einem Speicherbau von 50 m Länge, dessen Spuren unter dem Hof des Schulhauses "Zur Mücke" liegen, wäre es schon das zweite monumentale römische Bauwerk auf dem Münsterhügel. Dies lässt vermuten, dass Basel zur Römerzeit zwar im Schatten der Koloniestadt Augusta Raurica stand, aber dennoch grössere Bedeutung hatte, als bisher angenommen. Aus römischer Zeit stammen auch Dachziegelfragmente mit dem Fabrikationsstempel der „Legio Prima Martia“. Diese Militäreinheit war im 4. Jh. n. Chr. in Kaiseraugst stationiert und betrieb dort eine Ziegelei.
Im 14. Jh. diente der "Schürhof" zeitweise als Residenz des Basler Bischofs. Im 18. Jh. schliesslich richtete der Seidenbandfabrikant Martin Bachofen-Heitz auf dem Areal seinen Geschäftssitz ein.
Auslöser für die Rettungsgrabung ist der Umbau und die Erweiterung des Museums der Kulturen. Unter anderem beinhaltet das Projekt von Herzog & de Meuron sowohl die Neugestaltung des Eingangsbereiches im Innenhof als auch einen zusätzlichen Ausstellungsraum, der die drei bestehenden Stockwerke ergänzt – und zum neuen Dachgeschoss wird. Durch die Baumassnahmen werden gut erhaltene Kulturschichten zerstört, die von der mehr als 2000-jährigen Siedlungsgeschichte auf dem Münsterhügel zeugen. Eine kleine Ausstellung im „Goldenen Info-Container“ vermittelt vor Ort den aktuellen Forschungsstand.
RSS-Feeds @ Archäologie Online
- Nachrichten
- Videos
- Podcasts