Archäologie-Preis Baden-Württemberg 2024 verliehen

Preisträger kommen aus Schorndorf und vom Bodensee

Die Ministerin für Landesentwicklung und Wohnen, Nicole Razavi MdL, hat am vergangenen Dienstag, 14. Januar, im Neuen Schloss in Stuttgart den Archäologie-Preis Baden-Württemberg 2024 verliehen.

Preisträger des Archäologiepreises Baden-Württemberg 2024
Prof. Dr. Claus Wolf, Präsident des Landesamts für Denkmalpflege (LAD) im Regierungspräsidium Stuttgart (l.) und Ministerin Nicole Razavi MdL (5. v. l.) mit den Preisträgern. Foto © LAD im RPS/Bild: Lea Mobilia

Roland Buggle aus Schorndorf erhielt den mit 8.000 Euro dotierten Hauptpreis. Der mit 4.000 Euro dotierte Förderpreis ging an den "Nellenburger Kreis" (Abteilung des Hegau-Geschichtsvereins), bestehend aus Uwe Frank (Gaienhofen), Rudolf Martin (Radolfzell) und Ralf Schrage (Eigeltingen). Der Sonderpreis in Höhe von 5.000 Euro ging an den Verein für Pfahlbau- und Heimatkunde e.V., Uhldingen-Mühlhofen, Ortsteil Unteruhldingen.

Roland Buggle schulte seine praktischen Fähigkeiten durch die Teilnahme an Lehrgrabungen und Seminaren der "Gesellschaft für Archäologie in Württemberg und Hohenzollern e.V.". Daraus ergaben sich Kontakte mit dem LAD und weitere Grabungsteilnahmen in Mainhardt, Lauchheim, Aalen und Welzheim. Die jahrelange gute Zusammenarbeit mündete 2008 in seiner offiziellen Bestellung zum Ehrenamtlichen Beauftragten in der Archäologischen Denkmalpflege für Schorndorf. Seitdem begeht er regelmäßig bekannte Kulturdenkmale, überprüft deren Zustand und meldet Veränderungen. Im Stadtareal Schorndorf behält er Planungen und Baumaßnahmen im Auge. Der Schutz der einstigen Landesfestung Schorndorf ist ihm dabei ein wichtiges Anliegen. Herr Buggle führte vielfach Notbergungen und Baubegleitungen durch und trug zur Entdeckung neuer Fundstellen bei. Seit mehreren Jahrzehnten setzt er sich intensiv mit allen Aspekten der Geschichte seiner Wahlheimat Schorndorf auseinander und hat sich ein umfangreiches archäologisches Wissen angeeignet. Die jahrelange Tätigkeit von Herrn Buggle entspricht in bester Art und Weise den Leitgedanken für die Tätigkeit Ehrenamtlicher Beauftragter in der Archäologischen Denkmalpflege.

Der "Nellenburger Kreis" (Abteilung des Hegau-Geschichtsvereins) erhält den Förderpreis für seine Verdienste bei der Erforschung, Pflege und Vermittlung der Burgenlandschaft des Hegau und darüber hinaus. Der Arbeitskreis wurde 2001 auf der Nellenburg gegründet. Er ist ein Zusammenschluss einer kleinen Gruppe von an der Burgenforschung Interessierten. Die Inventarisierung der Burgen des Hegaus und deren Veröffentlichung ist ein wichtiges Anliegen seiner Mitglieder. Dazu gehören aktuell Uwe Frank (Gaienhofen), Rudolf Martin (Radolfzell) und Ralf Schrage (Eigeltingen). Gründungsmitglied Dr. Michael Losse ist 2023 verstorben. Im Rahmen von Begehungen wurden durch den Kreis bereits viele neue Burgstellen entdeckt. Dabei gesammelte Oberflächenfunde lassen die Anlagen in neuem Licht erscheinen. Die Mitglieder der Arbeitsgruppe nehmen auch regelmäßig an archäologischen Ausgrabungen teil. Sie bieten Interessierten Führungen zu Burgen, Burgställen und Wallanlagen der Gegend um den Bodensee an.

Der Verein für Pfahlbau- und Heimatkunde e.V., Uhldingen-Mühlhofen, Ortsteil Unteruhldingen, erhält für seine Verdienste bei der Erforschung und Vermittlung der prähistorischen Pfahlbauten am Bodensee den Sonderpreis. Das vom Verein betriebene Pfahlbauten-Museum in Unteruhldingen ist heute ein moderner, lebendiger Lern- und Erlebnisort mit hohem Freizeitwert, in dem Geschichte auf dem neuesten Stand der Forschung an ein breites Publikum vermittelt wird. Daran angeschlossen ist das Forschungsinstitut für Vor- und Frühgeschichte, das ebenfalls vom Verein getragen wird.

Prof. Dr. Claus Wolf, Präsident des Landesamts für Denkmalpflege (LAD) im Regierungspräsidium Stuttgart und Vorsitzender der Jury, sagte bei der Verleihung: "Die ehrenamtliche Tätigkeit für die Landesarchäologie bietet viele unterschiedliche Aufgabenfelder und reicht von Begehungen und Fundmeldungen über die Beobachtung von Bauvorhaben vor Ort bis hin zur Organisation und Durchführung kleinerer Grabungen, Messungen, Führungen, Ausstellungen und Publikation der Untersuchungsergebnisse. Auch die heutigen Preisträger bilden in ihren Leistungen jeweils Facetten dieses breiten Spektrums ab. Ich hoffe sehr, dass der Preis als Anerkennung und Ansporn für die Ehrenamtlichen im Lande verstanden wird und es würde mich sehr freuen, wenn weitere, neue Mitstreiter und Mitstreiterinnen im Land gewonnen werden könnten."

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