9000 Jahre altes Collier dem Museum in Petra übergeben
"Erstmals ist eine authentische Rekonstruktion eines solch alten, aufwendig hergestellten Schmuckstücks möglich geworden", sagt der Projektleiter Hans Georg K. Gebel. Die Konservierungs- und Rekonstruktionsarbeiten fanden im Rahmen des Projekt CARE (Cultural Heritage, Archaeological Research, Restoration and Education) statt, einem Teilprojekt des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Vorhabens "Haushalt und Tod in Ba`ja". CARE ist eine Kooperation der Freien Universität Berlin, des Department of Antiquities Amman, der Yarmouk Universität Irbid, der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, dem CEPAM in Nizza, dem Referat Naturwissenschaften des Deutschen Archäologischen Institut Berlin und dem Petra Development & Tourism Region Authority, Wadi Musa. Es wurde finanziell gefördert von der DFG, der Franz-und-Eva-Rutzen-Stiftung und ex oriente e.V.
"Nicht nur für die Archäologie ist das Grab von herausragender Bedeutung, da es uns neue Erkenntnisse über die Bevölkerung der Jungsteinzeit liefert", erklärt Marion Benz, die das CARE-Projekt koordiniert hat. Mit den Funden könne sich auch die lokale Bevölkerung mit dem kulturellen Erbe der Region identifizieren. Alle Elemente des aufwendigen Grabbaus wurden deshalb 2019 von der Fundstelle geborgen. Zudem konnte das Forschungsteam alle Perlen der Kette zu wissenschaftlichen Zwecken ausleihen. "Das war ein großer Vertrauensbeweis, für den wir sehr dankbar sind, und nur aufgrund der jahrzehntelangen guten Kooperation mit dem Department of Antiquities in Amman möglich", sagt Hans Georg K. Gebel. Die restaurierte und rekonstruierte Kette sowie das Grab sind seit Anfang Oktober im neuen Museum von Petra in Jordanien ausgestellt.
Das Teilprojekt CARE ist damit abgeschlossen; ein Film von der Filmemacherin Barbara Puskás im Auftrag von ARTE und ORF III über die Bedeutung dieser Bestattung und des Schmucks soll im April 2022 ausgestrahlt werden. Die Forschungen zu Ba`ja werden aber fortgeführt. Denn das Bild von jungsteinzeitlichen Bevölkerungen im Nahen Osten muss den Archäologinnen und Archäologen zufolge aufgrund der Entdeckungen, die in den vergangenen drei Jahren gemacht wurden, überdacht werden. Der technologisch hohe Standard, die Bestattungsrituale sowie die soziale Organisation in diesen frühen dauerhaften Großsiedlungen im Süden der Levante zeugten von äußerst komplexen, weit vernetzten Gemeinschaften.
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