1.000 Jahre früher als bislang gedacht: Zentrum des Münsterlandes schon seit der vorrömischen Eisenzeit besiedelt
Die Beweise: Standspuren eines Wohnhauses aus der Zeit von ungefähr 600 bis 300 v. Chr. samt Nebengebäude, Abfallgruben und Wasserschöpfstellen. Diese Funde belegen, dass sich in Everswinkel-Averskirchen ein landwirtschaftlich genutztes Gehöft befand, das nur kurze Zeit bewohnt war - und schon nach wenigen Jahren wieder aufgegeben wurde.
»Wäre das Gehöft länger bewohnt gewesen, hätten wir mehr Alltagsgegenstände wie zum Beispiel Gebrauchskeramik oder Schmuck gefunden«, meint Grabungsleiter Dr. Bernhard Stapel von der LWL-Archäologie für Westfalen. Hinweise auf die genauen Gründe, welche zur Aufgabe des Gehöftes geführt haben könnten, fanden die Wissenschaftler nicht.
Die archäologischen Arbeiten im Baugebiet »Königskamp« begannen bereits im Jahr 2010. Erste Funde waren zwei Brunnen sowie zwei kleinere Speicherbauten, die schon auf die frühere Datierung hindeuteten. In diesem Jahr stießen die Archäologen dann auf die Spuren des eisenzeitlichen Komplexes aus Wohn- und Nebengebäude.
Weitere Ausgrabungen im Zuge der Baumaßnahmen, die voraussichtlich im nächsten Jahr fortgesetzt werden, sollten zeigen, ob wie erhofft die Chance besteht, die eisenzeitliche Ansiedlung vollständig zu erfassen.
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