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Archäologie Online Newsletter 24/2020

13.12.2020

 

Sehr geehrte Leser,
dieser Newsletter informiert Sie über Neuigkeiten und Änderungen bei Archäologie Online.

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Adieu 2020 und auf ins dritte Jahrzehnt!

Dieses Jahr hat uns allen viel abverlangt und auch für die restliche Zeit bis zum Jahresende müssen wir noch einiges an Disziplin aufbringen, um uns und unsere Lieben zu schützen und die Pandemie hoffentlich bald zu überwinden.
Für viele brachte das Jahr 2020 einschneidende Veränderungen und Zumutungen - wahrlich kein Anlass zum Feiern. Auch wir haben uns durch das Corona-Jahr gekämpft und verspürten wenig Lust, ein Ereignis zu feiern, das es eigentlich durchaus verdient hätte. Und so beging Archäologie Online den 20. Geburtstag still und leise. Wir hoffen, dass wir im nächsten Jahr mit neuer Kraft und Zuversicht in das dritte Jahrzehnt des Archäologie-Portals starten können.

In den letzten 20 Jahren haben Sie, unsere Leserinnen und Leser, durch Ihr anhaltendes Interesse Archäologie Online groß gemacht. Darüber freuen wir uns sehr und sagen Dankeschön für Ihre Treue. Ganz besonders möchten wir uns bei allen bedanken, die mit kleinen und großen Spenden geholfen haben, die laufenden Kosten zu decken und so den Betrieb von Archäologie Online zu sichern (mehr dazu können Sie hier nachlesen).

Der nächste Newsletter wird am 08.01.2021 erscheinen - bis dahin wünschen wir Ihnen erholsame Feiertage und einen guten Start in das neue Jahr. Bleiben Sie gesund!
Ihr Archäologie Online Team

 
 

Nachrichten

1000 Jahre alte Wandmalereien im Augsburger Dom
Mäanderfries unterhalb der Grablegungsszene an der Westwand des Südquerhauses im Augsburger Hohen Dom

Ältestes Zeugnis für die Ausmalung einer frühmittelalterlichen Bischofskirche nördlich der Alpen entdeckt

Im Augsburger Dom versteckte sich lange ein unerkannter kunsthistorischer Schatz: Bei Untersuchungen im südlichen Querhaus wurden Wandmalereien zum Leben und Sterben Johannes des Täufers entdeckt, die aus der Erbauungszeit des ottonischen Doms stammen und in das erste Jahrzehnt des 11. Jahrhunderts zurückreichen. Mit diesem Bilderzyklus ist das älteste Zeugnis für die Ausmalung einer frühmittelalterlichen Bischofskirche nördlich der Alpen bekannt geworden.

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LWL-Archäologen entdecken erstmals in Westfalen Eschgräben
Beinahe wie mit dem Lineal gezogen zeichnen sich die mittelalterlichen Eschgräben im Erdreich ab

Archäologen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) sind erstmals in Westfalen auf sogenannte Eschgräben gestoßen, die im Mittelalter zur Düngung angelegt wurden. Die Fachleute fanden vor Ort in Gronau (Kreis Borken) außerdem mehr als 4.000 Jahre alte Steingeräte, die belegen, dass Jäger und Sammler die Fläche bereits in der Steinzeit genutzt haben.

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Marktintegration im antiken Griechenland
Griechische Vase aus Attika um 550 - 520 u.Z. Dionysos im Gespräch mit Hermes inmitten von Weinreben

Durch die Analyse von Sedimentbohrkernen, die an sechs Standorten in Südgriechenland entnommen wurden, identifizierte ein internationales Forschungsteam Muster bei der Verbreitung von Getreide-, Oliven- und Weinpollen, die auf strukturelle Veränderungen in der landwirtschaftlichen Produktion zwischen 1000 v. Chr. und 600 n. Chr. hindeuten. In einer aktuellen Studie im Economic Journal versucht das Team Belege für eine Marktwirtschaft im antiken Griechenland zu erbringen, die durch integrierte landwirtschaftliche Produktion und eine starke Ausweitung des Handels gekennzeichnet war.

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Das älteste “Ortsnamenschild” der Welt
Die Felsinschrift mit den vier Hieroglyphen: Domäne des Horus-Königs Skorpion

Wissenschaftler der Universität Bonn haben zusammen mit dem Ägyptischen Antikenministerium das älteste Ortsnamenschild der Welt entschlüsselt. Eine Inschrift aus der Zeit der Herausbildung des ägyptischen Staates im späten Vierten Jahrtausend v. Chr. aus dem archäologisch noch kaum erforschten Wadi el Malik östlich von Assuan trägt vier Hieroglyphen: “Domäne des Horus-Königs Skorpion”.

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Frühes Thüringer Waldgewerbe: Archäologischer Nachweis von Glasherstellung bei Neuhaus am Rennweg
Ausgrabung im Luftbild

Seit dem Sommer 2020 führt das Thüringische Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie (TLDA) im Bereich des aufgegebenen Glashüttenstandortes »Glücksthal« bei Neuhaus am Rennweg, (Lkr. Sonneberg) archäologische Untersuchungen im Vorfeld des Baus einer Ferngastrasse durch. Neben Abfallgruben und Tausenden von Funden der Glasherstellung konnte unerwartet ein hochmittelalterlicher Pechofen freigelegt werden. Siedlungskeramik und weitere Funde datieren den Ofen in das 14. Jh.

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Kurz notiert

Paläoanthropologin Katerina Harvati erhält Leibniz-Preis
Prof. Katerina Harvati-Papatheodorou

Die Tübinger Paläoanthropologin Katerina Harvati-Papatheodorou erhält den Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis 2021 der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Der mit 2,5 Millionen Euro dotierte Forschungspreis geht in diesem Jahr an zehn deutsche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, wie die DFG am Donnerstag verkündete. Preisträgerin Katerina Harvati, Professorin für Paläoanthropologie am Senckenberg Centre for Human Evolution and Palaeoenvironment (HEP) der Universität Tübingen, gilt als Pionierin ihres Faches. Ihre Forschung ermöglichte neue Einsichten in die Abläufe der menschlichen Evolution und eine neuartige Perspektive auf den Neandertaler und sein Verhaltensrepertoire.

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Weiterer ERC-Grant für Wissenschaftler der Universität Bamberg
Peter Riedlberger hat erneut den prestigeträchtigen ERC-Forschungspreis erhalten

Wegen des strengen Auswahlverfahrens, der geringen Förderchancen und der außerordentlichen Anforderungen an Kandidatinnen und Kandidaten gelten Grants des European Research Council (ERC) als prestigeträchtigste individuelle Forschungspreise. An der Universität Bamberg waren bislang zwei ERC Starting Grants in der Größenordnung von je 1,5 Millionen Euro angesiedelt. Hinzu kommt nun der erste Bamberger ERC Consolidator Grant in Höhe von rund 2 Millionen Euro. Dieses Projekt wurde an Dr. Dr. Dr. Peter Riedlberger vergeben, der bereits 2015 einen ERC Starting Grant erhalten hatte.

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Wechsel in der Leitung des Museums für Ur- und Frühgeschichte Thüringens

Das Museum für Ur- und Frühgeschichte Thüringens in Weimar verabschiedete am 30. November 2020 seinen bisherigen Leiter Dr. Diethard Walter in den Ruhestand. Seine Stelle übernimmt Dr. Mario Küßner.

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Neu in der Mediathek

Video
Hightech-Archäologie

Archäologen suchen in der Erde nach den Spuren aus der Vergangenheit. Inzwischen machen sie das aber nicht mehr ausschließlich mit dem Spaten. Moderne Geräte und Messmethoden sind längst Alltag für Wissenschaftler und Grabungsteams geworden. Luftbildarchäologie, Laserscanning, Geomagnetik und Geoelektrik ermöglichen es, vom Büro aus unter die Erde zu schauen und Plätze zu definieren, an denen eine aufwendige Grabung Erfolg verspricht.

Komplexes einfach zu erklären, ist eine Kernkompetenz der Macher der aus der »Sendung mit der Maus« bekannten Sachgeschichten. Die komplette »Bibliothek der Sachgeschichten« ist auf DVD erhältlich, hier können Sie die knapp halbstündige Folge zum Thema Archäologie anschauen.

Video ansehen (Dauer: 28:44)
 
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Neue Einträge im Guide

  • Katalog der archäologischen Schiffs- und Bootsfunde in Deutschland
    Per Hoffman und Martin Mainberger haben auf der Homepage von »uwarc.de« den in Zusammenarbeit mit 16 Landesdenkmalämtern entstandenen »Katalog der archäologischen Schiffs- und Bootsfunde in Deutschland« veröffentlicht. Das umfassende Nachschlagewerk beinhaltet neben einer Bibliographie und der Forschungsgeschichte auch Karten, ein Verzeichnis der Ausstellungsorte von Booten und Schiffen, Angaben zu Konservierungsmethoden uvm.
  • Leipziger Sammlungsinitiative (LSI)
    Die Leipziger Sammlungsinitiative ist eine interdisziplinär arbeitende Projektgruppe aus den Bereichen Ägyptologie, Klassische Archäologie, Geschichte, Kunstgeschichte, Musikwissenschaft und Ur- und Frühgeschichte. Das Projekt befasst sich mit der Rolle der Sammlungen und Museen der Universtät Leipzig als Lehr- und Schausammlungen und will diese Rolle innovativ und fortlaufend weiterentwickeln.
  • Schau! Das Leipziger Museumsportal
    Die »Leipziger Volkszeitung« veröffentlicht auf ihrer Homepage ein spezielles Portal für alle Leipziger Museen. Auf dieser Portalseite findet man aktuelle Nachrichten und Informationen zu allen beteiligten Museen.
 
 
 

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