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Archäologie Online Newsletter 22/2021

26.11.2021

 

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Nachrichten

14.000 Jahre alter Siedlungsplatz in der Türkei entdeckt
Auswahl von Steinwerkzeugen (oben) und Halbfertigprodukten aus dem Epipaläolithikum

Bei einer Rettungsgrabung des Deutschen Archäologischen Instituts (DAI) an der türkischen Westküste in der Provinz Izmir wurden zwischen den modernen Orten Dikili und Bergama (UNESCO-Welterbestätte Pergamon-Bergama) in einer Höhle erstmalig Schichten aus der Nach-Altsteinzeit (Epipaläolithikum) entdeckt. Sie werden von einem antiken Heiligtum der anatolischen Muttergottheit Meter-Kybele überlagert. Als bedeutendes Naturmal wurde der Ort auch in den folgenden byzantinischen und islamischen Epochen aufgesucht, bevor er in Vergessenheit geriet.

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Untergang der Liangzhu-Hochkultur durch Klimaveränderung verursacht
Klimaarchiv Tropfsteine: Die Tropfsteine der Shennong-Höhle und der Jiulong-Höhle erlauben einen exakten Blick in die Zeit des Zusammenbruchs der Liangzhu-Kultur

Als »Chinas Venedig der Steinzeit« bezeichnet, gilt die Ausgrabungsstätte Liangzhu in Ost-China als eines der bedeutsamsten Zeugnisse der frühen chinesischen Hochkultur. Vor mehr als 5.000 Jahren verfügte die Stadt bereits über eine komplexe Wasserversorgung. Sie war fast 1.000 Jahre lang bewohnt, bevor sie ein abruptes Ende fand. Die Ursache für den plötzlichen Kollaps ist bis heute umstritten. Neue Daten von Untersuchungen an Tropfsteinen sprechen dafür, dass starke Überflutungen infolge massiver Monsunregen die Bewohner vor 4.300 Jahren dazu zwangen, den Ort aufzugeben.

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Frühester verzierter Schmuck Eurasiens

In einer neuen Studie berichet ein internationales Forschungsteam über die Entdeckung eines Elfenbeinanhängers, der mit einem Muster von wenigstens 50 Punkten verziert ist, die eine unregelmäßige Schleife bilden. Die direkte Radiokarbondatierung dieses Schmuckstücks ergab ein Alter von etwa 41.500 Jahren. Somit ist der Anhänger aus der Stajnia-Höhle in Polen das älteste bisher bekannte mit Punkten dekorierte Ornament Eurasiens – und etwa 2.000 Jahre älter als andere vergleichbare Schmuckstücke.

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Genetische Veränderungen im südlichen Iberien der Bronzezeit
El Argar-Doppelbestattung

Das dritte Jahrtausend vor unserer Zeitrechnung brachte erhebliche Veränderungen mit sich, die sich in den Kulturen der bronzezeitlichen Europäer widerspiegeln. Eine neue Studie von Forschenden der Max-Planck-Institute für Menschheitsgeschichte (Jena) und für evolutionäre Anthropologie (Leipzig) sowie der Universitat Autònoma de Barcelona dokumentiert die Ankunft einer neuen genetischen Signatur im Süden der Iberischen Halbinsel, die mit der Entstehung der frühbronzezeitlichen El Argar-Kultur um 2.200 vor unserer Zeitrechnung einherging.

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Vulkane mitschuldig am Zusammenbruch chinesischer Dynastien?
Der Tang-Kaiser Xuanzong, einer der bekanntesten Kaiser von China, flieht von Chang'an in die Provinz Sichuan, um der Gewalt während des An-Lushan-Aufstands 755 n. Chr. zu entkommen

Vulkanausbrüche sollen in den letzten 2000 Jahren regelmässig zum Sturz chinesischer Dynastien beigetragen haben. In einer interdisziplinären Studie unter Beteiligung der Universität Bern werden erstmals vulkanische Klimaschocks eindeutig als eine der Ursachen für die Zusammenbrüche identifiziert.

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Östlichstes Aquädukt der Römer in Armenien entdeckt
Der Grabungsschnitt zeigt einen Pfeiler des unfertigen Aquädukts.

Archäologen der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) Münster und der Nationalen Akademie der Wissenschaften der Republik Armenien haben bei Ausgrabungen in der Königsstadt Artashat-Artaxata des antiken Armeniens Überreste eines römischen Bogenaquädukts entdeckt. Dabei handelt es sich um den östlichsten Bogenaquädukt des Römischen Reiches. Die Auswertung der Grabung, die bereits 2019 stattfand, ist jetzt in der Fachzeitschrift "Archäologischer Anzeiger" erschienen.

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Grabungsteam findet wichtige Zeugnisse aus Geschichte des Heliopolis-Tempels
Grabungsgebiet des Nektanebos-Tempels

Ein ägyptisch-deutsches Grabungsteam hat bei gerade abgeschlossenen Ausgrabungen im Nordosten Kairos bedeutende Zeugnisse aus der Geschichte der Tempelstadt Heliopolis gefunden. Zu den entdeckten Objekten aus unterschiedlichen Jahrtausenden gehören Reliefs und Inschriften auf Basaltblöcken, die zur Nord- und Westfassade des Tempels von Nektanebos I. (380 bis 363 vor Christus) gehören. Dieser wurde für den Sonnen- und Schöpfergott im zentralen Sektor des Tempelbezirks erbaut.

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Rares Bares
O.S.C.A.R.

Innovatives Digitalisierungsprojekt erschließt mittelalterliche und neuzeitliche Münzfunde aus Sachsen-Anhalt

Gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) sowie in Kooperation mit dem Landesmünzkabinett Sachsen-Anhalt im Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) der Kulturstiftung Sachsen-Anhalt sowie dem Fraunhofer Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung (IFF) in Magdeburg widmet sich das Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie (LDA) Sachsen-Anhalt mit dem Projekt »Rares-Bares« der digitalen Erfassung und Erschließung von etwa 18.500 Fundmünzen aus dem Mittelalter und der Neuzeit. Über verschiedene Internetportale stehen sie anschließend der nationalen und internationalen Forschung zur Verfügung.

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Kurz notiert

Spatenstich für einen Turm am Fundort des Neanderthalers
Entwurf Aussichtsturm

Zur Aufwertung der fußläufig vom Neanderthal Museum gelegenen Fundstelle des Neanderthalers baut dort die Stiftung Neanderthal Museum den Turm »Höhlenblick«.

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Digital und analog durchs Museum
Mit professioneller Ausrüstung geht es bei den gemeinsamen Führungen von digitalen und analogen Besucherinnen und Besuchern durch die Dauerausstellung

Es ist ein Experiment und führt die digitale Strategie des LWL-Museums für Archäologie auf die nächste Stufe: Das Museum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) in Herne bietet ab sofort gemeinsame Führungen für Besucherinnen und Besucher vor Ort und im Internet an.

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Gräberfeld aus der Bronzezeit in Rheine-Mesum freigelegt
Eine der entdeckten Urnen vor der Blockbergung in Rheine-Mesum

Archäologinnen und Archäologen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) haben in Rheine-Mesum (Kreis Steinfurt) ein Gräberfeld aus der Bronzezeit freigelegt. Die Fachleute untersuchten in den vergangenen Wochen eine Fläche, auf der die Fundamente eines Mehrfamilienhauses gegossen werden sollen. Beim Abtragen des Oberbodens traten allerdings mehrere Bestattungen zutage, woraufhin die örtliche Polizei die Fundstelle zunächst absperrte, bis geklärt werden konnte, dass es sich nicht um einen Kriminalfall handelt.

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Ausbau der Würzburger Altorientalistik
Elisa Roßberger und Martin Gruber

Elisa Roßberger und Martin Gruber wurden auf zwei neu geschaffene Juniorprofessuren am Lehrstuhl für Altorientalistik an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU) berufen. Beide forschen und lehren im Fach Vorderasiatische Archäologie. Die Volkswagen Stiftung fördert die Professuren mit einer Million Euro.

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Philippika-Preise an drei Nachwuchswissenschaftler verliehen
Die beiden Preisträgerinnen und der Preisträger mit den Beteiligten der Preisverleihung, die nach der 2G-Regel stattfand

Nachdem die jährliche Verleihung des Philippika-Preises wegen der Corona-Pandemie zuletzt ausgesetzt werden musste, konnten in diesem Jahr an der Universität Trier zwei Preisträgerinnen und ein Preisträger ausgezeichnet werden. Der Philippika-Preis wird vom Harrassowitz-Verlag gestiftet und für herausragende, interdisziplinäre Dissertationen verliehen, die Fachgrenzen in den Altertumswissenschaften überwinden.

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Neue Einträge im Guide

  • Live Online-Führungen durch das LWL-Museum für Archäologie Herne
    Das LWL-Museum für Archäologie Herne bietet seit Mitte November 2021 Live-Onlineführungen an. So ist es u.a. möglich eine eigene »Gruppenführung« zu buchen oder einfach bei einer öffentlichen Führung teilzunehmen. Die Führungen werden jeweils von zwei Mitarbeiter:innen des Museums durchgeführt und mittels der Videokonferenz-Software Zoom übertragen.
  • Monumental - Highlights im Pergamonmuseum
    Auf der Plattform »Arts&Culture« präsentiert das Pergamonmuseum in einer sehr detailreichen Onlineausstellung seine monumentalen Ausstellungsstücke wie den Pergamonaltar, das Markttor von Milet und das Ischtar-Tor von Babylon.
  • Gelenkte Blicke - Die versteckten Details im Naumburger Dom
    Die Onlineausstellung lenkt den Blick auf viele kleine Details im Naumburger Dom, die einem bei einem Besuch vor Ort sicherlich nicht auffallen. Ergo: erst die Ausstellung ansehen und dann in den Dom. Die Ausstellung ist auf der Plattform »Arts&Culture« unter der Ägide der Staatskanzlei und Ministerium für Kultur des Landes Sachsen-Anhalts veröffentlicht.
  • DO IT DIGITAL - Römermuseum Schwarzenacker
    Das »Römermuseum Schwarzenacker« im saarländischen Homburg bietet zwei Entdeckertouren per App in die Römerzeit und den Barock an. Das Prinzip ist ähnlich wie bei einer klassischen Schnitzeljagd oder bei Geocaching, erweitert durch Medieninhalte, Internet und die Möglichkeit als Spieler selbst etwas beizutragen.
  • Sölring Museen Sylt
    Die Sölring Museen auf Sylt, zeigen an vier Ausstellungsorten 5000 Jahre gelebtes Sylt. Darunter auch das neolithische Großsteingrab Denghoog. Auf der Homepage finden sich Informationen zu den vier Einrichtungen und den aktuellen Veranstaltungen des Hauses.
  • Museumsverband Schleswig-Holstein und Hamburg e. V.
    Der Museumsverband Schleswig-Holstein und Hamburg e.V. wurde im Jahr 1995 gegründet und hat sich die Förderung von Museen, der Kulturpflege und der kulturellen Bildung zur Aufgabe gesetzt. Auf seiner Homepage informiert der Verband über seine Strukturen, Arbeitskreise und Tätigkeiten.
 
 
 

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