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Newsletter 4/2019

22.02.2019

 

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Nachrichten

3.000 Jahre Siedlungs- und Kulturgeschichte in Yeha
Lage des Grabungsareals

Ein Tiefschnitt liefert neue Erkenntnisse zu den einzelnen Besiedlungsphasen

Ein Löwenschädel, Reste einer Bronzetafel mit äthio-sabäischer Inschrift und zum Einschmelzen bereit gelegte Goldobjekte sind nur einige spannende Momentaufnahmen aus einem 12x12m großen Tiefschnitt, den ein Team der Außenstelle Sanaa des Deutschen Archäologischen Instituts gerade in Yeha im nördlichen Äthiopien angelegt hat. Durch die Ausgrabung wollen die Forscherinnen und Forscher mehr über die wechselvolle Geschichte des Ortes erfahren und Fundlücken schließen.

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Handwerkerviertel aus der Zeit des Heinrichsmünsters
Rekonstruktion des mittelalterlichen Basler Stadtviertels

Anlässlich des bevorstehenden Umbaus des Spiegelhofs führte die Archäologische Bodenforschung 2018 ein außergewöhnliches Grabungsprojekt in der Basler Altstadt durch. Unter dem Spiegelhof fanden sich die gut erhaltenen Reste eines rund 1.000 Jahre alten, von Handwerk geprägten Stadtviertels, die zur international bedeutenden Fundstelle »Basel-Petersberg« gehören.

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Archäologen graben in mittelalterlichem Friedhof am Paderborner Dom
Domgrabung Paderborn: Mittelalterlicher Schädel

Im Vorfeld von Bauarbeiten ist ein Team der Stadtarchäologie Paderborn unmittelbar am Dom auf Gräber aus dem Mittelalter gestoßen. Die drei Bestattungen gehören zu Personen, die aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Schichten stammen.

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Die Affenjäger: Die Besiedlung des südasiatischen Regenwaldes ging mit der Jagd auf Affen einher
Südlicher Hanuman-Langur

Erstmals direkte Beweise für vorgeschichtliche Jagd auf Baumaffen und andere Kleinsäuger durch Homo sapiens in Sri Lanka

Eine multidisziplinäre Studie zeigt, dass Homo sapiens bereits vor 45.000 Jahren in den Wäldern Sri Lankas kleine Säugetiere jagte. Das Forschungsteam entdeckte an der ältesten von Menschen kolonisierten archäologischen Stätte Sri Lankas die Überreste kleiner Säugetiere, darunter auch Affen, mit Spuren von Brandflecken und Verbrennungen neben hochentwickelten Knochen- und Steinwerkzeugen. Die Jagd auf solche Tiere ist ein Beispiel für die einzigartige Anpassungsfähigkeit, die es H. sapiens ermöglichte, rasch eine Reihe extremer Umgebungen zu kolonisieren, die von seinen homininen Verwandten offenbar unberührt geblieben waren.

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Neandertaler ernährten sich wirklich hauptsächlich von Fleisch
Neandertaler-Zahn (Kaufläche)

Eine Besonderheit des modernen Menschen ist sein regelmäßiger Fischkonsum, was sich durch die Analyse von Stickstoffisotopen in Knochen- oder Zahnkollagen nachweisen lässt. Forschende vom MPI für evolutionäre Anthropologie (MPI-EVA) in Leipzig maßen nun bei zwei späten Neandertalern außergewöhnlich hohe Stickstoffisotopenwerte, was traditionell für den Konsum von Süßwasserfisch steht. Eine Analyse der Isotopenwerte einzelner Aminosäuren ergab jedoch, dass sich der erwachsene Neandertaler nicht von Fisch, sondern von großen pflanzenfressenden Säugetieren ernährt hatte. Der zweite Neandertaler war ein noch nicht abgestillter Säugling, dessen Mutter ebenfalls Fleischfresserin gewesen ist. Den Isotopendaten zufolge scheinen sich die Ernährungsgewohnheiten der Neandertaler im Laufe der Zeit kaum verändert zu haben, auch nicht nach der Ankunft des modernen Menschen in Europa.

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Mittelalterliche Siedlungsspuren gesucht – 3.000 Jahre altes Grab gefunden
Urnengrab Bad Saulgau

»Die Funde im Stadtkern von Bad Saulgau sind von erheblichem wissenschaftlichem und historischem Wert«, sagte Regierungspräsident Wolfgang Reimer bei der Vorstellung der unerwarteten Ergebnisse einer Rettungsgrabung in Bad Saulgau (Oberschwaben).

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Kurz notiert

Seltene Erkrankungen – ein Problem mit Vergangenheit
Workshop on Ancient Rare Diseases

Heutzutage leiden allein in Deutschland etwa vier Millionen Menschen an einer seltenen Erkrankung. Diese Krankheiten gehen sehr häufig mit schweren körperlichen oder geistigen Beeinträchtigungen einher und sind nach wie vor nicht therapierbar. Was sind seltene Erkrankungen und seit wann gibt es sie? Sind sie ein modernes Problem oder können sie schon bei unseren Vorfahren nachgewiesen werden?

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Karl-Christ-Preis 2019 geht an Dresdener Althistoriker
Prof. Dr. Martin Jehne

Der mit 25.000 Euro dotierte Karl-Christ-Preis, der dem Andenken an den Marburger Althistoriker Karl Christ gewidmet ist, wird 2019 zum vierten Mal verliehen. Er zeichnet im zweijährigen Turnus herausragende wissenschaftliche Leistungen auf dem Gebiet der Alten Geschichte und ihrer Nachbardisziplinen sowie der Wissenschafts- und Rezeptionsgeschichte des Altertums aus und wird im Wechsel an den Universitäten Frankfurt a.M. und Bern vergeben, wo die Tradition Karl Christs fortgeführt wird.

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Auf den Spuren frühneuzeitlicher Kolonien
Christiansborg in Ghana

Bremer Studierende entwickeln Online-Ausstellung

Mit Kolonien sind viele Assoziationen verbunden. Selten wird dabei jedoch an den Handel Bremens und Hamburgs mit den Faröer-Inseln oder Island in der Frühen Neuzeit, also im 16. bis 18. Jahrhundert, gedacht. Wodurch waren solche frühen Kolonien geprägt? Welche Rolle spielten Kaufleute der Hanse und ihre Produkte als Vermittler zwischen Nordsee und Nordmeer? Und wie halfen Handel, Religion und Politik dabei, die Fremdherrschaft zu etablieren?

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Neu in der Mediathek

Podcast
Neue Burg - älter als gedacht - AMH017

In dieser Folge des AMH-Podcasts ist der Archäologe Kay Suchowa Interviewpartner von Kerstin Tolkiehn. Er hat in mehreren Grabungen rund um den Hamburger Hopfenmarkt Reste eines Burgwalls gefunden. Diese gehören zur sogenannten Neuen Burg, dem Nachfolgebau der Hammaburg. Aufgrund der guten Holzerhaltung konnte die Neue Burg genau datiert werden - es stellte sich heraus, dass sie 40 Jahre früher erbaut wurde als das in den schriftlichen Überlieferungen genannte Datum.

Podcast anhören (Dauer: 27:02)
 
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Neue Einträge im Guide

  • Stadt, Land, Exponat - Auf den Spuren Frühneuzeitlicher Kolonien
    Forscherinnen und Forscher am Deutschen Schifffahrtsmuseum / Leibniz-Institut für Maritime Geschichte (DSM) sind den Fragen nachgegangen, wodurch frühneuzeitliche Kolonien geprägt waren? Welche Rolle spielten Kaufleute der Hanse und ihre Produkte als Vermittler zwischen Nordsee und Nordmeer? Und wie halfen Handel, Religion und Politik dabei, die Fremdherrschaft zu etablieren? Gemeinsam mit Studierenden der Universität Bremen haben sie eine Online-Ausstellung zum Thema entwickelt.
  • Römerlager Wilkenburg
    Das römische Marschlager von Wilkenburg aus der Zeit um Christi Geburt bot auf einer Fläche von rund 30 Hektar Platz für etwa 20.000 römische Soldaten und lag beim heutigen Wilkenburg in der Region Hannover. Es ist das bisher nördlichste bekannte Lager in Deutschland und bis dato unbebaut. Da das Gelände aktuell durch Kiesabbau bedroht ist, versucht die hinter der Homepage stehende Gesellschaft Römer Ag Leine (RAGL) das Bodendenkmal zu retten.
  • Zentrum für Mittelalterausstellungen
    Kernaufgabe des Zentrums für Mittelalterausstellungen (ZMA) sind das »Erforschen«, »Ausstellen« und »Vermitteln« der reichen mittelalterlichen Geschichte Sachsen-Anhalts. Die Homepage informiert über die aktuellen Projekte und Ausstellungen des Zentrums.
  • Kloster und Kaiserpfalz Memleben
    Im Jahr 1989 wurde das lange als landwirtschaftliches Gut genutzte ehemalige Kloster von der Gemeinde Memleben (Sachsen-Anhalt) aufgekauft, restauriert und als Museum gestaltet. Die Homepage informiert über das Angebot und die Ausstellungen des Museums sowie über dessen Trägerstiftung.
  • Mann schreibt Geschichte - Blog
    Die Historikerin und Schriftstellerin Anne Mann schreibt sehr lesenswert zu zahlreichen Themen, die sich mit Geschichte allgemein, dem Mittelalter und der Antike befassen.
 
 
 

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