Herkunft und Vielfalt der Hunnen

Deformierter Schädel aus einer Bestattung des 5. Jh.

Ein internationales multidisziplinäres Forschungsteam hat spannende neue Erkenntnisse über die Herkunft und Vielfalt der Bevölkerungsgruppen gewonnen, die zwischen dem späten 4. und dem 6. Jahrhundert n. Chr. während und nach den Hunneneinfällen in Mitteleuropa lebten. Durch die Kombination modernster archäogenomischer Analysen mit archäologischen und historischen Untersuchungen gelang es, einige europäische Individuen der Hunnenzeit direkt mit einer hochrangigen Elite des früheren Xiongnu-Reiches in Verbindung zu bringen - einem mächtigen Nomadenreich dessen Zentrum in der mongolischen Steppe lag, Jahrhunderte bevor die Hunnen nördlich und westlich des Schwarzen Meeres auftauchten. Die Studie zeigt auch, dass nur wenige Individuen der Hunnenzeit ostasiatische Vorfahren hatten und dass ein Großteil Neuankömmlinge gemischter Herkunft waren. Damit wirft die Studie ein Licht auf die viel diskutierte Bevölkerungsdynamik, die die Geschichte Eurasiens in der Spätantike prägte.

Steinwerkzeug von der Anyama-Fundstätte

Die Regenwälder als wichtige Biome der Erde galten noch bis in die jüngere Geschichte als unbewohnt. Neue Funde zeigen nun, dass der Mensch vor wenigstens 150.000 Jahren in den afrikanischen Regenwäldern lebte.

Aus aller Welt
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Freilegung eines Skeletts am Theaterplatz

Seit 200 Jahren thront das Theater Aachen majestätisch an seinem heutigen Platz. Bevor dieser klassizistische Bau errichtet wurde und bis heute das Innenstadtbild mitprägt, standen an seiner Stelle alte Klosteranlagen. Archäologen haben nun Reste dieser mittelalterlichen Anlagen freigelegt.

Ausgrabungen
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Königsportrait auf Mindener Fassadenstein

In der Mindener Innenstadt ist der Archäologe Bernhard Thiemann auf Teile einer über 400 Jahre alten Prunkfassade aus Sandstein gestoßen. Nach einer ersten Einschätzung durch die Fachleute des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) handelt es sich bei den neun Bruchstücken um kunstvolle Steinmetzarbeiten der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts.

Funde & Befunde
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Fußbodenfragment aus der Klosterkirche

In der Klosterkirche St. Marien und Cyprian in Nienburg hat sich ein ganz besonderes spätromanisches Kleinod in Form eines reich dekorierten Hochbrandgips-Estrichbodens erhalten. Bereits 1926 entdeckt, gab es in der Vergangenheit mehrere Versuche der Restaurierung und Präsentation dieses herausragenden Befundes. Aktuell werden durch Studierende der Fachhochschule Potsdam (Studienrichtung Konservierung und Restaurierung – Fachrichtung Stein) im Rahmen einer Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt und in Abstimmung mit der evangelischen Kirchgemeinde Nienburg Werktechnik, mögliche Reinigungsverfahren und Präsentationskonzepte im Kirchenraum erarbeitet.

Kulturerbe
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Die Ausgrabungsstätte Jebel Faya auf der Arabischen Halbinsell

Einem internationalen Forschungsteam unter Leitung von Dr. Knut Bretzke von der Friedrich-Schiller-Universität Jena gelang es, die bislang ältesten Belege für die systematische Produktion von Steinklingen auf der arabischen Halbinsel vorzulegen. Diese lang-schmalen Steinwerkzeuge lassen sich mit Hilfe eines Lumineszenzverfahrens auf ein Alter von 80.000 Jahren datieren. Gefunden wurden die Artefakte an der Fundstelle Jebel Faya im Emirat Sharjah (Vereinigte Arabische Emirate). Der Fund wirft ein neues Licht auf die Besiedlungsgeschichte Arabiens und damit auch auf die Wege, die Homo sapiens für seine Ausbreitung aus Afrika nutzte.

Ausgrabungen
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Lebensweise und Darmkrankheiten

Allein in Europa leben aktuell zwei Millionen Menschen mit einer chronisch entzündlichen Darmkrankheit (CED). Die Häufigkeit dieser Krankheiten nimmt in den vergangenen Jahrzehnten immer weiter zu. Gleichzeitig besitzt ein kleiner Anteil der europäischen Bevölkerung einen Schutz vor CED in Form einer genetischen Variante. Eine jetzt in der internationalen Fachzeitschrift eBioMedicine veröffentlichte Studie zeigt an ihr, wie moderne Therapien sich des Wissens der evolutionären Medizin bedienen können, um die chronischen Erkrankungen der Neuzeit zu bekämpfen.

Forschung
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Eingang zur Maszycka-Höhle

Ein internationales Forschungsteam mit Beteiligung der Universität Göttingen hat neue Erkenntnisse zum Bestattungsritual späteiszeitlicher Gesellschaften in Mitteleuropa gewonnen. Manipulationsspuren an menschlichen Überresten aus der Maszycka-Höhle in Südpolen deuten auf eine systematische Zerlegung der Verstorbenen und Kannibalismus hin.

Forschung
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Römische Bausubstanz

Erstmals seit über 180 Jahren wurden die Ruinen der römischen »Kaiserthermen« unter dem Marktplatz von Baden-Baden freigelegt und archäologisch untersucht. Die Entdeckungen liefern wertvolle Einblicke in die Struktur und den Erhaltungszustand der Badeanlage aus dem 1. Jahrhundert nach Christus.

Ausgrabungen
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Römisches Miniatur-Schloss

Einen besonderen Fund aus römischer Zeit hat der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) kürzlich in Münster präsentiert. "Das nur 1,2 mal 1,1 Zentimeter große goldene Schloss aus dem 3. oder 4. Jahrhundert nach Christus ist nach aktuellem Forschungsstand wohl einzigartig in Europa - kleiner als die Ein-Euro-Münze aber so viel wertvoller", sagte Dr. Georg Lunemann, der Direktor des LWL. "Dass wir hier in Westfalen mit so hochkarätigen Funden aufwarten können, begeistert mich", so Lunemann weiter.

Funde & Befunde
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Forschungsschiff METEOR

Bereits früh in der Antike wurde die Umwelt durch den Menschen mit Blei kontaminiert. Das zeigen Untersuchungen an Sedimentkernen vom Meeresboden und aus dem küstennahen Umland der Ägäis. Durchgeführt wurden die Analysen von einem Forschungsteam unter Leitung von Geowissenschaftlern der Universität Heidelberg. Danach verursachte menschliche Aktivität in der Region bereits vor etwa 5.200 Jahren eine Bleiverschmutzung der Umwelt – wesentlich früher als bislang bekannt. Zusammen mit den Ergebnissen von Pollenanalysen an den Sedimentkernen bietet diese Kontamination zugleich Einblicke in den sozioökonomischen Wandel im ägäischen Raum. Auch historische Ereignisse wie die Eroberung Griechenlands durch die Römer lassen sich daraus ablesen.

Forschung
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