Sehr geehrte Leser, dieser Newsletter informiert Sie über Neuigkeiten und Änderungen bei Archäologie Online. | |
---|
|
---|
| 1.000 Jahre jünger und anderer Fundort? Die Himmelsscheibe von Nebra ist der weltweit wohl bekannteste archäologische Fund Deutschlands. Sie gilt als älteste konkrete Darstellung astronomischer Phänomene und zählt seit 2013 zum UNESCO-Weltdokumentenerbe. Nach aktuellem Kenntnisstand wurde die Scheibe vor 3.600 Jahren auf dem Mittelberg bei Nebra zusammen mit weiteren bronzezeitlichen Objekten vergraben. Der Frankfurter Archäologieprofessor Rüdiger Krause und Rupert Gebhard, Direktor der Archäologischen Staatssammlung München, stellen die Datierung nun in Frage. Ihrer Ansicht nach stammt das Objekt aus der Eisenzeit und wäre damit rund 1.000 Jahre jünger. Sie zweifeln auch den Fundort auf dem Mittelberg an, womit »alle bisherigen astronomischen Interpretationen hinfällig« würden, wie sie in einer Pressemitteilung darlegen. |
---|
|
---|
| Die menschliche Fähigkeit, auch nach dem Säuglingsalter Milch verdauen zu können, hat sich in Mitteleuropa in nur wenigen Tausend Jahren verbreitet. Das zeigen Ergebnisse eines internationalen Forschungsteams von Paläogenetikern unter Leitung der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU). |
---|
|
---|
| Neue archäologische Forschungen in Saudi-Arabien dokumentieren Hunderte von Bauwerken aus Stein, die als monumentale Stätten interpretiert werden, an denen frühe Viehzüchter Rituale durchführten. In einer neuen Studie, die in der Zeitschrift The Holocene veröffentlicht wurde, stellen Forschende der Max-Planck-Gesellschaft in Jena zusammen mit saudischen und internationalen Kollaborationspartnern die erste detaillierte Studie über "Mustatil"-Steinbauten in der arabischen Wüste vor. |
---|
|
---|
| Durch die Analyse von Werkzeugformen, welche häufig gemeinsam auftreten, ist es Forschern gelungen, ein künstliches neuronales Netz zu entwickeln, das zuverlässig Werkzeugsets der mittleren und späten Steinzeit in Afrika unterscheidet. |
---|
|
---|
| Klimaveränderungen kurz vor ihrem Verschwinden lösten bei den späten Neandertalern in Europa eine komplexe Verhaltensänderung aus: Sie entwickelten ihre Werkzeuge weiter. Das hat eine Forschungsgruppe der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) und der Università degli Studi die Ferrara (UNIFE) anhand von Funden in der niederbayrischen Sesselfelsgrotte herausgefunden. |
---|
|
---|
| Stärkung der Digital Humanities: Universität Kiel wird Teil der internationalen READ-Genossenschaft Nichts weniger als den Zugriff auf handschriftliche Quellen zu revolutionieren, hat sich die READ-COOP SCE zum Ziel gesetzt. Dafür entwickelt und betreibt sie gemeinschaftlich die digitale Transkribus-Infrastruktur zur automatischen Texterkennung von Handschriften. Um an der Entwicklung der zukunftsweisenden Technologie mitzuwirken und ihren Einsatz in Forschung und Lehre zu unterstützen, wird die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) auf Initiative der Universitätsbibliothek (UB) Teil dieser europäischen Genossenschaft. |
---|
|
---|
| Peder Winstrup, Bischof von Lund (Schweden), verstarb im Winter 1679 im Alter von 74 Jahren und wurde in der Krypta der Kathedrale von Lund beerdigt. Mehr als drei Jahrhunderte später liefern seine erstaunlich gut erhaltenen Überreste nun Einblicke in den Ursprung der Tuberkulose. |
---|
|
---|
| Die Radiokarbondatierung wird genauer als je zuvor Archäologen, Paläontologen und Geowissenschaftler: viele Wissenschaftler nutzen für die Altersbestimmung ihrer Fundstücke die Radiokarbonmethode. Die Exaktheit dieser Daten ist für sie von entscheidender Bedeutung. Fortschritte in der Analysetechnik und die Erweiterung und Verbesserung der Baum-, Tropfstein- und Sedimentarchive machen es möglich, dass diese Radiokarbonuhr von Zeit zu Zeit neu geeicht und verfeinert werden kann. Nach sieben Jahren hat jetzt ein internationales Wissenschaftlerteam die der Radiokarbondatierung zugrundeliegenden Kurven aktualisiert und neu berechnet. |
---|
|
---|
| Durch Kolumbus kam die Syphilis nach Europa – so die These. Eine Studie der Universität Zürich zeigt nun, dass sich Menschen in Europa bereits vor Ende des 15. Jahrhunderts mit der sexuell übertragbaren Krankheit infiziert haben könnten. Zudem wurde das Genom des Erregers einer bisher unbekannten Schwesterkrankheit entdeckt. Die Vorläufer aus der Familie der Syphilis könnten demnach 2.500 Jahre alt sein. |
---|
|
---|
| Seit Juli 2020 graben Archäologen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) an der Pfarrkirche St. Walburga in Meschede (Hochsauerlandkreis). Bisher konnten sie komplexe Baustrukturen aus verschiedenen Jahrhunderten, Gräber und Hinweise auf einen größeren Brand dokumentieren. Die archäologischen Untersuchungen wurden im Zuge der geplanten Sanierung des Pfarr- und Jugendheims nötig. |
---|
|
---|
| Rispenhirse gelangte auf den Speisezettel Nicht nur Metalle, hierarchische Gesellschaften und befestigte Siedlungen: In der Bronzezeit beeinflusste auch ein neues Lebensmittel die ökonomischen Transformationen vor ca. 3.500 Jahren. Dies belegen häufige archäologische Funde von Überresten der Rispenhirse (Panicum miliaceum L.). Eine aktuell im Fachjournal Scientific Reports veröffentlichte Studie der Universität Kiel zeigt, wie Rispenhirse im bronzezeitlichen Europa auf den Speisezettel rückte. Schon damals bestanden intensive Handels- und Kommunikationsnetzwerke, die eine erstaunlich schnelle Ausbreitung dieser neuen, fernöstlichen Kulturpflanze ermöglichten. |
---|
|
---|
| Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) hat am Rande des Tagebaus Hambach bei Kerpen-Manheim im Rhein-Erft-Kreis erneut einen römischen Brunnen mit bemerkenswerten Funden freigelegt. Im Inneren des wahrscheinlich vom 2./3. bis in das 5. Jahrhundert genutzten Brunnens konnte das Team des LVR-Amtes für Bodendenkmalpflege im Rheinland (LVR-ABR) Teile einer Jupitersäule freilegen, die Darstellungen von mehreren römischen Gottheiten zeigen. |
---|
|
---|
| Künstliche Intelligenz ist besser als bisherige Softwareanwendungen in der Lage, den Ursprung archäologischer Funde aus naturwissenschaftlichen Untersuchungsdaten abzuleiten. Das zeigen der Marburger Physiker und Informatiker Dr. Michael Thrun und mexikanische Fachleute für Archäologie am Beispiel von Obsidianwerkstücken, die bei Ausgrabungen geborgen wurden. Das Team veröffentlichte seine Ergebnisse im Fachmagazin IEEE Access. |
---|
|
---|
| Den Kapellenberg in Hofheim zu Fuß entdecken Auf dem Kapellenberg wartet ab sofort eine besondere Attraktion auf Besucherinnen und Besucher: Der Archäologische Rundweg, der sich mit der bewegten Geschichte des Bergs beschäftigt, ist Ende August eröffnet worden. Die Spuren der Besiedlung reichen bis in die Jungsteinzeit zurück. Ein Höhepunkt ist die 6000 Jahre alte Wallanlage aus der Zeit der Michelsberger Kultur, die noch deutlich zu erkennen ist. |
---|
|
---|
| Die schnelle und genaue Dokumentation großer Schiffshölzer ist eine Herausforderung, an deren Lösung seit vielen Jahren mit unterschiedlichen Ansätzen gearbeitet wird. |
---|
|
---|
| Die Mikwe in Worms zählt zu den ältesten erhaltenen jüdischen Ritualbädern in Europa, doch sie ist in einem schlechten baulichen Zustand. Das Institut für Steinkonservierung (IfS, Mainz) hat deswegen in einem von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) fachlich und finanziell mit 241.000 Euro geförderten Projekt unterschiedliche Verfahren getestet, um die historischen Putz- und Fugensysteme sowie Sandsteinoberflächen zu bewahren. |
---|
|
---|
| Forscher vereinen Fragment und Handschrift nach 1000 Jahren Es kommt nicht gerade häufig vor, dass es der Wissenschaft gelingt, ein verschollen geglaubtes Handschriftenfragment einem bestimmten Codex zuzuordnen. Den Uni-Graz-Forschern Ephrem Aboud Ishac und Erich Renhart ist es nun dank modernster Digitalisierungsmethoden gelungen, die obere Hälfte eines Pergamentblattes, das sich heute im Mesrob-Maschtots-Institut für alte Handschriften in Erevan, Armenien, befindet, als Teil einer syrischen Handschrift aus dem 5. oder 6. Jahrhundert zu identifizieren, die im Besitz der British Library in London ist. |
---|
|
---|
- Projekt Iron-Age-Danube
Das Projekt Iron-Age-Danube stellte monumentale archäologische Landschaften der älteren Eisenzeit aus Österreich, Ungarn, Slowenien und Kroatien in den Mittelpunkt, die durch befestigte Höhensiedlungen und große Grabhügelnekropolen aus der Zeit zwischen dem 9. und 4. Jahrhundert v. Chr. gekennzeichnet sind. In jenen Jahrhunderten war der Donauraum Teil eines kulturellen Phänomens, das als Ost-Hallstatt-Kreis bezeichnet wird. Die Website beinhaltet eine Datenbank, in der alle Fundorte ausführlich beschrieben sind.
- Numismatik in Hannover
Hannover bildet mit fünf Institutionen (Museum August Kestner, Historisches Museum Hannover, Landesmuseum Hannover, Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege, Numismatische Gesellschaft zu Hannover e.V.) einen Hotspot für münz- und geldgeschichtliche Forschungen in Deutschland. In den öffentlichen Sammlungen werden weit mehr als 165.000 Münzen und Medaillen sowie numismatische Objekte aufbewahrt. Um ihre Aktivitäten zu bündeln und den Standort Hannover für die Erforschung der Münz- und Geldgeschichte sowie den damit verbundenen Nachbardisziplinen weiter zu stärken, haben die Institutionen die Initiative »Numismatik in Hannover« gegründet. Auf der gemeinsam betriebenen Homepage findet man Ausstellungstips, einführende Artikel und Informationen zu den Aktivitäten der Institutionen.
- Netmuseum - WebApp
Netmuseum ist der digitale Museumsführer und Ausstellungskalender für Baden-Württemberg und erfasst alle 1300 von der Landesstelle für Museumsbetreuung registrierten Museen in Baden-Württemberg. Die gleichnamige WebApp bietet zwar nicht alle Funktionen, die das Onlineportal beinhaltet, dafür kann man sich aber in der mobilen Version aktuelle Ausstellungen und Museen in der Umgebung anzeigen lassen.
- Archaeology in County Sligo
Sehr schöne Zusammenstellung zahlreicher archäologischer Stätten im County Sligo (Irland) auf der offiziellen Homepage der Grafschaft.
- Rathcroghan Visitor Centre
Auf der Homepage des Besucherzentrums findet man kurze den Fundort erläuternde Artikel und Informationen zu den aktuellen Angeboten. Der archäologische Fundort Rathcroghan bei der heutigen Ortschaft Tulsk (County Roscommon, Irland) wird in den »Dindsenchas« (Sammlungen von Ortsnamenerklärungen Irlands aus mehreren mittelalterlichen Epochen) als der ehemalige Königssitz von Connacht genannt, einer der vier bzw. fünf ursprünglichen Provinzen des Landes.
- READ COOP
Entstanden aus einem Projekt um die Universität Innsbruck entwickelt und betreibt die europäische Genossenschaft »READ-COOP« die digitale Transkribus-Infrastruktur zur computergestützten Transkription und (semi-)automatischen Texterkennung handschriftlicher Dokumente. Dazu kommen noch Softwarelösungen für den Scan von Dokumenten und die Aufbereitung der Digitalisate für die Präsentation im Internet.
- Prehistoric Waterford, Ireland
Die private Homepage ist im Blog-Format gehalten und den prähistorischen Steindenkmälern der Grafschaft Waterford (Irland) gewidmet. Knapp 60 Denkmäler sind mittlerweile katalogisiert, wobei jeder Eintrag gut bebildert ist und jeweils eine Beschreibung sowie eine Wegbeschreibung (mit Link zu einer Karte) enthält. Dazu finden sich noch einige kurze einführende Artikel.
- Archäologiemuseum im Schloss Eggenberg
Das Archäologiemuseum im Schloss Eggenberg in Graz ist Teil des Universalmuseums Joanneum und präsentiert die archäologischen Funde aus der Steiermark. Auf der Website findet man Informationen zu den Ausstellungen, der Sammlung und zu den Forschungsprojekten des Museums.
| |
---|
|
---|
Ihre Meinung ist uns wichtig | |
---|
|
---|
Wie ist Ihre Meinung zu unserem Newsletter? Wünschen Sie sich mehr oder andere Informationen? Wir freuen uns auf Ihre Anregungen und Hinweise. Schreiben Sie an: redaktion@archaeologie-online.de | |
---|
|
---|
Wussten Sie schon? Archäologie Online ist ein Non-Profit-Projekt. Um die Kosten für Server usw. aufbringen zu können, brauchen wir Ihre Unterstützung. Erfahren Sie mehr, helfen Sie mit! Sie erhalten diesen Newsletter, da Sie ihn für die Mailadresse ###USER_email### abonniert haben. Sie können den Newsletter jederzeit abbestellen, falls Sie ihn künftig nicht mehr erhalten wollen. | |
---|
|
---|
|
|
|