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Newsletter 13/2018

29.06.2018

 

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Nachrichten

LWL-Archäologen öffnen Grafengruft in Arnsberg
Über der Gruft stand bis zum Jahr 1804 das Hochgrab mit den Liegefiguren von Heinrich II. und seiner Frau

Bunte Bilder für die Ewigkeit

In Arnsberg haben Archäologen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) eine Entdeckung gemacht, die europaweit eine Seltenheit ist: Im Kloster Wedinghausen haben die Wissenschaftler im Zuge von Sanierungsarbeiten die mittelalterliche Gruft der gräflichen Stifterfamilie geöffnet. Überraschend zeigte sich, dass die Wände der Grabkammern mit kunstvollen, 700 Jahre alten Bildern verziert waren. Von derart aufwändig bemalten Kammern sind in Europa nur sehr wenige Beispiele bekannt.

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Archäologen entdecken mittelalterliche Steinarchitektur im Zentrum von Minden
Grabungsleiter Thies Evers legt eine Detailzeichnung der Mauerreste an

Bei aktuellen Ausgrabungen im Zentrum von Minden haben Archäologen unter Leitung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) die Mauern nobler Bürgerhäuser aus dem Mittelalter entdeckt. Wo ein Fundamentgraben für den Neubau entstehen sollte, stieß der Bagger unerwartet auf mittelalterliche Häuser. Dank der Umsicht der Mindener Denkmalbehörde untersuchen nun Wissenschaftler diese Gebäudereste.

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Archäologen entdecken eisenzeitliche Siedlung in Bad Sassendorf
Präsentieren Funde und Grabungsergebnisse: Jana Woyzek, Ines Jöns, Prof. Michael Baales

Auf einer Fläche von fast zwei Hektar suchen aktuell Archäologen in Bad Sassendorf (Kreis Soest) nach Spuren aus der frühen Eisenzeit. Wo bald das Gewerbegebiet "Lohner Klei Süd" erweitert wird, haben schon vor 2.600 Jahren Menschen ihre Häuser gebaut.

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Hieb- und Stichfest: So jagten Neandertaler vor 120.000 Jahren
Rekonstruktion des Auftreffwinkels eines Speers

Neandertaler nutzten Speere als Stoßwaffe

Die ältesten, unzweifelhaften Jagdverletzungen der Menschheitsgeschichte hat ein internationales Forscherteam jetzt in der Zeitschrift Nature Ecology and Evolution publiziert. Die Spuren wurden an zwei Skeletten großer ausgestorbener Damhirsche entdeckt. Neandertaler erlegten die Tiere vor ca. 120.000 Jahren an einem kleinen See an der Fundstelle Neumark-Nord 1 in der Nähe der heutigen Stadt Halle im Osten Deutschlands.

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Archäologische Ausgrabungen im Umfeld des Ringheiligtums Pömmelte
Ausgrabung am Ringheiligtum

Seit Mai dieses Jahres graben Archäologen des Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt und der Martin-Luther-Universität Halle südlich und westlich des wiedererrichteten frühbronzezeitlichen Ringheiligtums von Pömmelte-Zackmünde (Salzlandkreis). Bei den noch bis September laufenden Ausgrabungen wollen die Wissenschaftler die endneolithisch-frühbronzezeitliche Kulturlandschaft auf einer Fläche von etwa 2,8 ha untersuchen. Bislang wurden ca. 300 Befunde dokumentiert, darunter mindestens ein Haus der Frühbronzezeit. Heute erhielt das sechsköpfige Grabungsteam Unterstützung durch zehn Studenten aus England (University of Southampton) und Deutschland (Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg).

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Massengrab aus Halberstadt belegt neue Facette jungsteinzeitlicher Gewalt
Unnatürliche Lage gebrochener Knochen

Eine heute im renommierten Online-Journal »Nature Communications« vorgestellte Studie erweitert unsere Kenntnis über kollektive Gewaltanwendung in der Jungsteinzeit und zeigt eine komplexe Verflechtung möglicher Opfer- und Täterrollen in der Zeit der ersten Bauernkulturen in Mitteleuropa auf. Tödliche Schädelverletzungen, Isotopenanalysen und weitere Ergebnisse belegen, dass im nördlichen Harzvorland vor ca. 7.000 Jahren eine Gruppe von jüngeren und ortsfremden Erwachsenen gezielt zu Tode gebracht wurde. Vergleiche mit anderen, zeitgleichen Fundstellen aus anderen Regionen legen nahe, dass es sich hier wahrscheinlich um eine kontrollierte Hinrichtung gehandelt hat.

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Ötzis Feuerstein-Werkzeuge aus Norditalien
Silex-Messer aus Ötzis Ausrüstung

Forschungsprojekt »Silex« belegt weitreichende Handelsbeziehungen in der Kupferzeit

Ein Mann auf der Flucht, der nicht nur mit Gegnern, sondern auch mit knappen Feuersteinressourcen zu kämpfen hat: so könnte man Ötzis Situation kurz vor dem Tod umschreiben. Ein Forscherteam um die Südtiroler Archäologin Ursula Wierer untersuchte die Feuersteinwerkzeuge der berühmten Gletschermumie in einem breit angelegten, interdisziplinären Forschungsprojekt. Die in PLOS ONE publizierten Ergebnisse zeigen Ötzis Umgang mit seiner persönlichen Silex-Ausrüstung und erlauben weitere Einblicke in die erstaunlich weitreichenden Handelsbeziehungen einer kupferzeitlichen Sippe im südlichen Alpenraum auf dem Gebiet des heutigen Südtirol. Auch die noch nicht gelöste Frage, was an Ötzis letzten Lebenstagen passierte, erfuhr neue Ergänzungen.

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Körber-Preis 2018 geht an Svante Pääbo
Svante Pääbo mit Schädel

Den mit 750.000 Euro dotierten Körber-Preis für die Europäische Wissenschaft erhält Svante Pääbo. Er wird ausgezeichnet für seine Pionierleistungen auf dem Gebiet der Paläogenetik, als deren Begründer er gilt. Zu Pääbos bedeutendsten wissenschaftlichen Durchbrüchen zählt die Entschlüsselung des Neandertaler-Genoms. Seine Arbeiten haben unser Verständnis der Evolutionsgeschichte der modernen Menschen revolutioniert. Denn sie trugen wesentlich zu der Erkenntnis bei, dass Neandertaler und andere ausgestorbene menschliche Gruppen einen Beitrag zur Abstammung der heutigen Menschen geleistet haben.

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Byzanz als Schlüssel zum Verständnis der euromediterranen Kriegskultur
Ikone

Neues DFG-Graduiertenkolleg »Byzanz und die euromediterranen Kriegskulturen. Austausch, Abgrenzung und Rezeption«

Die Bedeutung von Byzanz für die europäische Kulturgeschichte war enorm – was allerdings in der Öffentlichkeit nur wenig bekannt ist. Dabei lässt sich die Geschichte des gesamten euromediterranen Raumes kaum verstehen, wenn Byzanz nicht berücksichtig wird. Diese Feststellung ist der Ausgangspunkt eines neuen Forschungsvorhabens an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU), das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft mit knapp 3,8 Millionen Euro gefördert wird.

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Kurz notiert

Römerzeitliche Fundstelle in Bozen als Museum zugänglich
Blick ins kleine Museum

Die archäologischen Funde aus der Römerzeit auf dem Gelände des Grieserhofs in Bozen sind musealisiert worden und können besichtigt werden.

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Abschluss der Stadtkerngrabung in Ehingen/Donau
Zwei der insgesamt 11 Latrinen, die auf dem Areal

Die Einwohner von Ehingen (Donau) hatten sich bereits an die Anwesenheit der Archäologen in der Nähe des Marktplatzes gewöhnt. Seit November 2017 fand auf dem Areal des zukünftigen Volksbankhöfe-Komplexes eine archäologische Ausgrabung statt. Nun sind die Arbeiten dort seit Anfang Juni beendet, sieben Wochen früher als geplant und das Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart gibt den Abschluss der Stadtkerngrabung in Ehingen (Donau) bekannt.

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Molekulare Speicher zur Langzeitarchivierung

Der Forschungscampus Mittelhessen (FCMH) ist bei der elften Förderstaffel der hessischen Landes-Offensive zur Entwicklung Wissenschaftlich-ökonomischer Exzellenz (LOEWE) mit beiden eingereichten Anträgen erfolgreich. Im Förderzeitraum von 2019 bis 2022 wird u.a. das Projekt "MOSLA – Molekulare Speicher zur Langzeitarchivierung" gefördert. Es ist ein Thema, das alle wissenschaftlichen Disziplinen angeht, deren umfangreiche Datensammlungen auch in Zukunft auswertbar sein müssen.

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Kulturelles Erbe ans Licht holen

Der zweite OpenGLAM-Kulturhackathon für Österreich folgt dem Prinzip „Öffnet eure Daten und seid kreativ damit!“. Die Veranstaltung von 20. bis 22. September 2018 an der Fachhochschule St. Pölten möchte kulturelles Erbe zugänglich machen und es Menschen näherbringen. In einem zweieinhalbtätigen Marathon sollen kreative digitale Ideen entstehen.

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Colouring Archaeology - Projekt soll Wissenschaft und Kreativität verbinden
Crowdfunding Kampagne Colouring Archaeology

Crowdfunding-Kampagne für eine authentische Archäologie-Malmappe

In Zeiten, in denen alles Mögliche und Unmögliche in 3D-Visualisierungen dargestellt wird, scheint die im 19. Jahrhundert aufgekommene Kunst des archäologischen Zeichnens vom Aussterben bedroht zu sein. Die am Computer entstandenen Bilder wirken zwar häufig ziemlich realistisch, dabei aber auch oft etwas beliebig. Eine stärkere emotionale Verbindung zwischen wissenschaftlichem Objekt und Betrachter soll nun ein Projekt schaffen, für das vier junge Illustratoren aus Berlin aktuell noch Unterstützung suchen: Sie haben eine Mappe konzipiert, die 18 handgemachte, historisch korrekte Zeichnungen von archäologischen Originalfunden und bekannten Fundstätten als Ausmalvorlagen auf hochwertigem Papier enthalten soll. Um die dafür nötigen Produktionskosten und Bildrechte zu finanzieren, haben sie letzte Woche eine Crowdfunding-Kampagne auf StartNext gestartet.

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Entdeckung einer bisher unbekannten Wasserburg in Stetten im Remstal
Baugrubenprofil, in dem noch Reste der als Unterbau dienenden Balken und der darauf ruhenden Mauer zu sehen sind

Kürzlich wurde von einer Baustelle im Zentrum von Stetten im Remstal (Rems-Murr-Kreis) der Fund von mehreren großen Hölzern gemeldet. Da sie zahlreiche Ausarbeitungen für zimmermannsmäßige Holzverbindungen zeigten, mussten sie zu einem bislang unbekannten Gebäude gehören. Dies wurde dem Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart gemeldet. Bei einem Ortstermin zeigte sich, dass es sich um massive Bauhölzer handelte.

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Unterschlagung eines bedeutenden Schatzfundes
Die sichergestellten Funde

LKA-Kunstexperten ermitteln

Im Sommer 2017 sollen zwei Beschuldigte - ein 22- und ein 28-jähriger Militaria-Sammler aus dem Ostalbkreis - während eines Sondenganges auf der Suche nach Militaria-Utensilien und Munition zufällig annähernd 10.000 Silbermünzen aus dem Mittelalter entdeckt und dann den Fund untereinander aufgeteilt haben. Erst Monate nach der Bergung meldete einer der Schatzsucher den Fund beim Landesamt für Denkmalpflege. Bei einer Überprüfung stellten deren Mitarbeiter das ungewöhnlich umfangreiche Fundmaterial fest. Aufgrund dessen informierte das Landesamt für Denkmalpflege das Landeskriminalamt Baden-Württemberg. Die Staatsanwaltschaft Ellwangen hat daraufhin ein Ermittlungsverfahren wegen Unterschlagung eingeleitet.

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Neue Einträge im Guide

  • Historischer Verein Winterthur
    Der seit dem Jahr 1874 existierende Verein unterhält mit dem Museum Lindengut und dem Museum Mörsburg zwei Standorte, an denen Ausstellungen zur Stadt- und Kulturgeschichte präsentiert werden. In den nächsten Jahren kommt mit dem »Museum Schaffen« noch ein weiterer Standort hinzu, der sich speziell auf Winterthur als Arbeiterstadt fokussiert.
  • PalaeoDiversiStyria
    Das slowenisch-österreichische Forschungsprojekt »PalaeoDiversiStyria« umfasst neben der Identifizierung ursprünglicher Pflanzenarten in archäologischen Kontexten auch deren Revitalisierung. Dabei sollen speziell für den Tourismus geeignete Nutzungsmöglichkeiten und Produkte entwickelt werden. Auf der recht kurzen Informationsseite finden sich Links zu den Internetangeboten des Projektes bei Facebook, Youtube und Instagram.
  • ALLEA - All European Academies
    Im Jahr 1994 gegründet, ist ALLEA der Europäische Verbund von über 60 Wissenschaftsakademien aus 40 europäischen Ländern. Die Homepage informiert über die Strukturen und Arbeitsgruppen sowie auch über die aktuellen Veranstaltungen und Publikationen des Verbundes.
  • Agate - A European Science Academies Gateway for the Humanities and Social Sciences
    Mit »AGATE« soll langfristig eine paneuropäische digitale Plattform geschaffen werden, die die Sichtbarkeit und Auffindbarkeit der geistes- und sozialwissenschaftlichen Forschung an den europäischen Wissenschaftsakademien verbessern und internationale Kooperationen befördern soll. Mit Stand 06/2018 finden sich in der Datenbank laufende Forschungsprojekte, die zwischen 1979 und heute im deutschen Akademienprogramm gefördert wurden und werden.
 
 
 

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